Fall Oliver: Der verzweifelte Kampf einer jungen Mutter
Frau hält an UN-Bescheid fest „Holt mein Kind zurück“
Sie weiß nicht, welchen Namen sie rufen sollte. Wie er aussieht, ob er gesund – überhaupt noch am Leben ist. Am 3. April 2012 wurde Marion Weilharter (43) ihr Kind genommen. Seither ficht die Steirerin einen emotional aufreibenden Kampf gegen ihren „Ex“und die Behörden zweier Staaten aus.
Im Fall Oliver kann wohl nur einer verlieren: Ein hübscher Blondschopf, der zwischen die beziehungstechnischen Fronten seiner Eltern geraten ist. Die Geschichte des heute 9-Jährigen ist bekannt. Er wurde vom eigenen Papa vor dem Grazer Kindergarten entführt und nach Dänemark gebracht. Das Urteil – 6 Monate bedingte Haft wegen Kindesentführung und schwerer Nötigung – lässt die dänische Regierung bis dato kalt. Auch auf das Schreiben einer UN-Abteilung scheint die Behörde zu pfeifen: Darin ist von einer „Empfehlung“zur Rückführung des Buben zu lesen. Ohne Zwang.
Marion Weilharter ist das zu wenig. Ihr Kind soll sich mittlerweile in Schweden befinden. Sie fordert einmal mehr die österreichische Politik auf: „Setzt mein Kind auf die Fahndungsliste, um es wieder an seinen Wohnsitz zurückzubringen.“Nachsatz: „Ich habe das Gefühl, dass unseren Ministerien das Leben eines kleinen Staatsbürgers absolut nichts bedeutet.“
Ich bewundere die Stärke dieser Frau. Aber es gibt leider rechtliche Grenzen. Alfred Boran, Rechtsanwalt in Wien