Blick in eine Welt von Gestern
Galerie Krinzinger: Hans Op de Beeks „Silent Rooms“, Vladimir Houdek (bis 7. 5.)
Er erzielt auf internationalen Kunstmessen und in den großen Galerien sechsstellige Spitzenpreise. Jetzt präsentiert der Belgier Hans Op de Beek (46) in der Galerie Krinzinger seine spektakulären „Silent Rooms“. Daneben zeigt Vladimir Houdek seine ästhetischen geometrischen Gouachen (bis 7. Mai).
Die Räume der Galerie Krinzinger – hier präsentierte sich Wiens Gesellschaft in den eleganten Räumen des Residenz-Clubs – bietet mit ihren reichen Plafondstuckaturen und den riesigen Salontüren den idealen Rahmen für de Beek, den „Multi“– er ist Bildhauer, Filmemacher, Videokünstler, Maler, Autor, Theatermacher, Komponist . . . So baut er hier etwa einen Seerosenteich, an dessen Rand eine schlafende Schöne hingegossen liegt. Realistische Skulpturen seiner Kinder betrachten die Szenen.
In einem anderen Raum bittet er in „The Lounge“zu einem Stillleben – in einen Raum, in dem um und auf einem Sofa Relikte ausgebreitet sind. Vasen, Flaschen, Kerzenleuchter, eine Stehlampe . . . und der Haushund schläft. Das Überraschende ist da aber eine die Szene aus der Wirklichkeit entrückende „Ver- steinerung“. Alles ist in grauem Gips erstarrt. Wie eine entschlafene Welt von Gestern, in der alles nach Abschied und Sterben in Schönheit aussieht. Vanitas- Bilder, die einen Gegenpol zu den verwandten Arbeiten des Manierismus bieten. Nature morte. Sehenswert! In den Nebenräumen zeigt der Tscheche Houdek – 2013 auf der Viennafair – „Relationen“. Abstraktes und Gegenständliches. Eine geometrische Welt mit dreidimensionaler Wirkung.