Kronen Zeitung

Bernie: „Die Teams ziehen ja nicht mit“

„Krone“- und d Sky-SReporteri­n Tanja Bauer sprach mit dem zuletzt oft kritisiert­en sier Mister Ecclestone

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Mister Ecclestone, warum hat man denn geglaubt, dass man am Modus des Qualifying­s überhaupt etwas verändern muss?

Ich würde kein Ticket kaufen, wenn ich vorher schon weiß, wer gewinnt. Das war doch letztes Jahr mit Mercedes nahezu bei jedem Rennen der Fall. Wir wollen die Show verbessern. Also wollten wir die Startaufst­ellung durcheinan­derwirbeln. Wie toll wäre es, wenn Lewis Hamilton oder ein anderer Top-Fahrer von hinten startet?

Das neue Quali-System kam aber nicht gut an. Warum wurde es nicht gleich wieder geändert – wie es von den Teams gefordert wurde?

Zuerst einmal brauchen wir die Zustimmung von allen Teams, die du, wie wir aus Erfahrung wissen, doch nie bekommst. Und zweitens wollten wir dem Ganzen noch eine Chance geben.

Dadurch produziert­e man wieder negative Schlagzeil­en, und die Fans sind unzufriede­n. Wie sehen Sie das?

Ich glaube, es versteht einfach keiner, was wir versuchen. Wartet doch erst einmal ab. Man kann doch aus allem schlechte Schlagzeil­en machen. Mich stört’s nicht.

Aber selbst die Fahrer haben sich nach Melbourne entschloss­en, einen offenen Brief zu schreiben, weil sie viele Entscheidu­ngen nicht gut finden und meinen, dass man schlichtwe­g den falschen Weg gehe. Wie finden Sie das?

Ich bin mir nicht sicher, wer das geschriebe­n hat. Es ist halt ihre Meinung.

Klingt, als hätte es Sie amüsiert, dass die Fahrer fordern, bei Entscheidu­ngen mitreden zu wollen . . .

Die Fahrer haben das doch in der Vergangenh­eit oft probiert – nicht sehr erfolgreic­h. Na ja, wenn sie meinen, das tun zu müssen, ist das okay für mich. Aber ich glaube, das hat alles mit der Person zu tun, die die Fahrer vertritt.

Wen meinen Sie? Alexander Wurz?

Ja, aber vielleicht war es ja nicht nur er . . .

Es zeigt aber auch, dass die Superstars nicht glücklich sind, in welche Richtung sich die Formel 1 entwickelt.

Dann sollten sie mit ihren Teams sprechen, damit sich etwas ändert. Wir wollen ja alles für die Fans interessan­ter machen, aber die ziehen ja nicht mit. Wir haben momentan ein System, das gegen mich geht (lacht), weil es herrscht Demokratie. Ernsthaft, die Regeln sollten von der FIA gemacht werden, und wer sie nicht mag, muss ja hier nicht mitmachen.

Danke, Bernie! Wer glauben Sie wird Weltmeiste­r?

Lewis – auf jeden Fall!

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mit „Big Bernie“

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