„Gibt keinen legalen Grund, dass Benzema nicht spielt“
Im Streit um die Rückkehr des französischen Stürmer-Stars ins Nationalteam meldete sich nun dessen Anwalt zu Wort, die Entscheidung wird aber bis 15. April vom Verband gefällt
Seit Monaten spaltet der Streit um Karim Benzema ganz Frankreich. Soll Real Madrids Stürmer-Star, dem die Erpressung seines Mitspielers Mathieu Valbuena vorgeworfen wird, bei der Heim-EURO spielen oder nicht? Sein Anwalt Eric Dupond-Moretti ist überzeugt: „Es gibt keinen legalen Grund, dass er nicht spielt.“
Es ist fürwahr ein Dilemma. Kann man einen Spieler nominieren, von dem man vermutet, dass er in die Erpressung eines Teamkollegen verwickelt ist? Andererseits wäre Frankreich mit seinem Stürmer-Star wohl der Topfavorit Nummer eins bei der Heim-EURO.
Auch die „Grande Nation“ist sich uneins. „Ich glaube, dass die Voraussetzungen für Benzema und eine Rückkehr in das Team nicht gegeben sind“, meinte kürzlich Premierminister Manuel Valls. „Es laufen noch immer Ermittlungen.“
Die französische Justiz hat hingegen keine Vorbehalte. Das Kontaktverbot zwischen Benzema und Valbuena wurde aufgehoben, somit könnten die beiden wieder gemeinsam im Team spielen. Dessen Trainer Didier Deschamps sprach sich für eine Begnadigung aus: „Alle Welt beneidet uns um Benzema. Ich will bei der EM die besten Spieler.“
Volk gegen Comeback
Die Entscheidung darüber liegt aber nicht bei ihm. Verbandspräsident Noël Le Graët hatte Benzema nach Bekanntwerden des Skandals verbannt. Er will erst mit beiden Spielern sprechen, ehe bis 15. April die Entscheidung fällt. Davor hat sich auch Benzemas Anwalt Eric Dupond-Moretti eingeschaltet: „Nur die Obrigkeit kann Karim von seinem Beruf suspendieren, nicht der Sportverband.“
Und wie steht das Volk dazu? In einer Umfrage der „L’Équipe“votierten 73 Prozent gegen Benzemas Rückkehr. Kurioserweise findet er sich aber nicht unter den zehn meistgehassten Fußballern des Landes – im Gegensatz zu Valbuena . . .