Dem „Beißer“wird auf den Zahn gefühlt
FAC-Verteidiger Christian Haselberger als „Suarez von Floridsdorf“Nach Biss-Attacke an Wr. Neustadts Maderner drohten ihm eine lange Sperre und klubinterne Konsequenzen
Vielleicht hat Christian Haselberger überprüft, ob die dritten Zähne schon halten? Oder ob Daniel Maderner essbare Wäsch angehabt hat? Probegallopp als neues Werbe-Testimonial für Zahnpasta? Schließlich will man auch beim FAC, dass die Spieler gesunde Zähne haben.
Man kann der Biss-Attacke des FAC-Verteidigers am Neustadt-Stürmer bei der 0:1-Niederlage der Wiener mit Humor entgegentreten. Schließlich ist ja nichts Gröberes passiert.
Man kann sie aber auch als das betrachten, was sie war: eine grobe Unsportlichkeit. Haselberger hat Vorbildwirkung. „Das ist wie einer, der bei Rot über die Straße geht, und weitere fünf folgen. Das geht nicht und wird Konsequenzen haben“, sagte Thomas Flögel aus dem Trainerstab der Floridsdorfer. Der Übeltäter war zumindest nach Schlusspfiff noch frei von Gewissensbissen: „Soll ich Ihnen meine Knöchel zeigen?“, rechtfertigte sich Haselberger im TV. „Es hätte schon in der ersten Hälfte Rot für Maderner geben müssen. Ich habe keinen gebissen. Ich weiß, was am Spielfeld passiert ist, meine Füße sind leicht blau und blutig.“Gestern wollte er auf „Krone“Nachfrage nichts mehr dazu sagen. Welche Folgen es haben kann, zeigte im größeren Ausmaß der wiederholt schlimmste Beißer der Fußballgeschichte, Luis Suarez. Nach seiner – insgesamt bereits dritten – Attacke bei der WM 2014 an Italiens Chiellini wurde der Uruguayaner für neun Teamspiele und vier Monate gesperrt, bekam dazu eine Geldstrafe von 82.000 €.
Im Fall Haselberger wäre der Videobeweis für das Urteil ausschlaggebend, da der Spielleiter die Aktion nicht gesehen hatte. Montag entscheidet die Bundesliga nach Bericht von Referee Altmann, ob der Senat 1 dem Vorfall auf den Zahn fühlen wird.