Doch kein Ministeramt für Sonja Wehsely
Umstrittene Stadträtin bleibt in Wien Jetzt Spekulationen über Wechsel von Mailath-Pokorny
Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) muss keine neue Gesundheitsstadträtin suchen. Sonja Wehsely wird nun doch kein Ministeramt im Team von Bundeskanzler Christian Kern bekleiden. Die umstrittene Linke bleibt in Wien auf ihrem Posten. Der Stadtregierung könnte dennoch ein Umbau ins Haus stehen.
Laut jüngsten Spekulationen ist Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny ein heißer Anwärter für höhere Weihen im Bund. Sollte Kulturund Kanzleramtsminister Josef Ostermayer – ein enger Vertrauter von Ex-Kanzler Werner Faymann – seinen Sessel räumen, könnte Mailath nachrücken.
Zurück zu Wehsely: Die 46-Jährige hat wohl aus persönlichen Gründe einen Wechsel abgelehnt. Laut „Standard“sieht die Kommunalpolitikerin gute Chancen, erste Wiener Bürgermeisterin zu werden. Zudem ist Lebensgefährte Andreas Schieder Klubchef der SPÖ. Optisch hätte daher ein Ministeramt (Stichwort: „FamilienClan“) nicht wirklich gut ausgesehen.
Sonja und ihre Schwester (Gemeinderätin) Tanja Wehsely lehnen einen harten Asylkurs der Bundesregierung
strikt ab. Beide gehören zum kleinen, aber lautstarken linken Flügel der Wiener SPÖ, der bei der Flüchtlingsfrage im starken Widerspruch zu den roten Flächenbezirken steht. Auch in der Diskussion um eine Annäherung an die FPÖ bestehen starke Differen- Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny wird für höhere Weihen im Bund gehandelt. Wehsely bleibt Gesundheitsund Sozialstadträtin in Wien.
zen. Wehsely hätte als Ministerin den Konflikt in die Bundesregierung getragen, ist Politikexperte Thomas Hofer überzeugt. „Ihre Bestellung wäre eine Kampfansage an die ÖVP gewesen.“