Essen nach Lust und Laune
Petz im Gusshaus, ein Hit der Wiener Szene
Seit er den Luxusrestaurants – wie Meinl oder Coburg, aber auch dem Badeschiff auf dem Donaukanal – den Rücken gekehrt hat, scheint er sich so wohl zu fühlen wie nie zuvor: Christian Petz hat in seinem Petz im Gusshaus sein Zuhause gefunden. Und sorgte in den beiden gemütlichen, schnörkellosen Räumen und dem Wirtshausentree mit Tresen für frischen Wind, ein neues Konzept, eine neue Klientel, die Petz ohnedies immer nachgefolgt ist.
Er hat einen Spagat – nach Pariser Vorbild – geschafft. Er wusste die exquisite Küche seiner früheren Luxusrestaurants mit einem gutbürgerlichen Lokalkonzept unter ein Dach zu bringen. Ihm kommt’s nicht mehr darauf an, beautiful people zu beeindrucken, hier hat er nur ein Anliegen: solide Produkte souverän zu verarbeiten, die saisonal nach Marktlage ausgewählt werden und die Karte bestimmen. Schickimicki-Gastroideen meidet er. Er kocht, was schmeckt – auch ihm selbst! Nach eigener Lust und Laune.
Zuerst sollte man sich übrigens der „Fundgrube“zuwenden. Und Weine gustieren. Denn im Weinschrank beim Eingang finden Sie rare Spezialitäten.
Die häufig wechselnde Speisekarte bietet bei den fünf Vorspeisen (ab 12 Euro) jetzt natürlich Spargel mit Ei-Schinken-Vinaigrette oder als Gelee mit Crevetten und Fenchelsalat, „Vitello Dorschato“(Kalbfleisch mit Dorschlebermayonnaise) oder ein köstliches Beef Tatar mit Avocado. Ausgezeichnet die Sauerrahmsuppe mit Lungenstrudel, Grammeln und Kümmel (8 Euro).
Bei den Zwischengerichten (12 Euro) sind Safrankutteln mit Wildreismaki und Riesling-Kalbsbeuscherl mit Hendlherzen Gourmetereignisse, bei den Hauptspeisen (ab 17 Euro) geschmortes Rindsherz mit frischen Morcheln und Schwarzbrotscheiterhaufen, gebratener Pulpo mit Currypolenta. Von den Nachspeisen (ab 6 Euro) schätzt Feinspitz OreoCheesecake mit Rhabarberkompott und Mispeln.
Einziges Manko: Um bei Petz einen Platz zu ergattern, braucht man Geduld! 1040 Wien, Gusshausstraße 23, Tel. 504 47 50