Kronen Zeitung

„Irgendwann kommt

Als Helfer nur Gesamt-Vorletzter – das brachte Brändle im

- Stefan Burgstalle­r

Nur zehn Sekunden fehlten zum ersten Etappensie­g eines Österreich­ers beim Giro d’Italia – der zweite Platz von Matthias Brändle im Zeitfahren hinter Ex-Skispringe­r Primoz Roglic (Slo) war dennoch historisch: Der letzte, der dort Zweiter wurde, war Georg Totschnig 1995. „Ich bin sehr glücklich“, strahlte der IAM-Profi.

Eine lockere Ausfahrt, sogar mit Pause für einen Kaffee, dann ausruhen im Hotel. Der gestrige Ruhetag kam Brändle gelegen: „nach einer Woche spürt man die Beine schon.“Vor allem, wenn man tags zuvor alles gab: nach 40,5 km Zeitfahren Zweiter hinter Roglic. Ob ihm lieber gewesen wäre, der Slowene wäre ein „Adler“geblieben? „Nein, der ist schon ein starker Fahrer.“

Nachdem Ex-Stundenwel­trekordler Brändle im Prolog Neunter war, hatte er in den folgenden Tagen immer wieder attackiert, sonst Matteo Pelucchi (It) die Sprints vorbereite­t, war deshalb auf den vorletzten Gesamtrang abgerutsch­t. Was sich als Glück erweisen sollte: Denn damit durfte der Hohenemser als Zweiter ins Zeitfahren starten – und blieb vom später einsetzend­en Regen verschont. „Alles kommt irgendwann einmal zurück“, zwinkert Matthias. „Aber meine Fahrt war schon ganz gut. Ich hab erstmals Cancellara geschlagen – und der ist auch nur wenig später gestartet.“Dem Zeitfahr-Giganten – der Schweizer war Olympia-Sieger und vierfacher Weltmeiste­r – hängte er 18 Sekunden um.

Die 10 Sekunden, die ihm zum ersten Giro-Etappensie­g eines Österreich­ers fehlten, haben ihn nur kurz gewurmt: „Ich hab schon überlegt, wo ich die liegen gelassen hab. Fehler hab ich keine gemacht, und in den Kurven allein verliert man das nicht. Letztlich bin ich sehr glücklich über Platz zwei.“

Noch ein Zeitfahren

Sein Appetit ist damit aber nicht gestillt: „Jetzt hol ich mir noch die rote Laterne.“Klingt komisch. Macht aber Sinn: Am Samstag wartet noch ein 10,8-km-Zeitfahren – da würde Brändle gerne als Erster starten, um auch am Ende Erster zu sein.

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Kein Problem für Russland gegen Norwegen: Hier erzielte NHL-Profi Panarin das 2:0. Heute geht’s gegen Schweden.

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