Die Fans liebten unsere Zoë
Dieser Song Contest zeigte, wie sehr Jury- und Televoting auseinanderliegen
„Ich fühle mich wirklich geehrt, dass so viele Menschen für mich angerufen haben. Das macht mich sehr zufrieden“, freute sich Zoë, als wir sie am Tag nach ihrem großen Auftritt noch am Flughafen in Stockholm erreichen.
Zum allerersten Mal wurden beim Eurovision Song Contest die Jury- und Fanvotings getrennt voneinander verlesen. Das machte das Finale am Samstag bis zur letzten Sekunde immens spannend – erst da stand fest, dass die stimmgewaltige Jamala die meisten Punkte einfahren konnte. Dass die Krimtatarin mit ihrem kritischen Song „1944“gewonnen hat, ist natürlich ein herber Schlag für die Russen – die witterten gleich Betrug hinter dem Überraschungssieg. Russland kann sich immerhin damit trösten, dass Sergey Lazarev mit seinen aufwendigen 3-DVisuals die erklärte Nummer eins des Fan-Votings war.
Überhaupt zeigte sich, wie weit die Meinungen des Publikums und der Jury auseinanderliegen. Zoë wurde von der Jury eher ignoriert, nur Deutschland und Polen bekamen von ihr weniger Punkte. Für die Fans jedoch war unsere „Austrian Princess“unter den Top 10 – sie wählten sie auf Platz 8, und so pendelte sich Zoë genau in der Mitte auf der 13 ein.
Noch eklatanter war der Unterschied nur bei Polen. Den polnischen Sänger Michał Szpak sahen die Zuseher statt auf dem vorletzten auf dem dritten Platz. Für die Jury kam der beste Beitrag des Abends mit Abstand aus dem entfernten Australien. Doch letztlich überraschte Jamala alle: „Ich wusste, dass es die Menschen berühren kann, wenn man über etwas Wahres singt“, freute sie sich.