Unentschlossene entscheiden Wahl
Rekordquote bei TV-Duell der Hofburg-Kandidaten
Wien.–Bis zu 1,4 Millionen Zu seher verfolgten das letzte TV-Duell vor der Hofburg-Wahl am Sonntag. Die beiden Kandidaten gaben sich – anders als bei so mancher vorangegangenen Konfrontation – zahm und äußerst ruhig. Für die vielen Unentschlossenen brachte das keine zusätzliche Entscheidungshilfe.
„Sowohl Van der Bellen als auch Hofer haben kapiert, dass die Unentschlossenen gemäßigt sind“, analysiert Politikwissenschafter Peter Filzmaier. Noch nie habe es so polarisierende Kandidaten gegeben. Und die einfache Rechnung, wohin gehen die Wähler von Irmgard Griss, Rudolf Hundstorfer und Andreas Khol, sei unzureichend, so Filzmaier. Denn es gebe viele, die keinen von beiden wollen und sich daher für das „geringere Übel“entscheiden müssten.
Generell gebe es bei Wahlen stets viele Unentschlossene – das gehe bis in den zweistelligen Prozentbereich –, die sich erst in der sprichwörtlich letzten Minute entschließen, sagt Filzmaier. Manchmal tatsächlich erst in der Wahlkabine.
Und diese Unentschlossenen hat das sanfte TV-Duell Donnerstagabend auch nicht weitergebracht, meint Politik-Experte Peter Hajek. Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer hätten ihre Stammwähler angesprochen, neue Botschaften an jene, die vielleicht zu Hause bleiben oder weiß wählen wollen, habe es nicht gegeben. Im Gesamten fand Hofer die Diskussion zu wenig offensiv. Und auch er ortet eine größere Gruppe, die sich von keinem der beiden Kandidaten angesprochen fühle. Diese habe allerdings auch in der Schlussphase des Wahlkampfs keine Ent-
Es gab noch nie zwei so polarisierende Kandidaten in einer Stichwahl.
Politikwissenschafter Peter Filzmaier