Kronen Zeitung

Neues Kanzler-Team setzt auf Außenpolit­ik

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Üblicherwe­ise setzen Regierungs­chefs erst gegen Ende ihrer Amtszeit verstärkt auf die Außenpolit­ik. Dann nämlich, wenn es an der innenpolit­ischen Front daheim ungemütlic­h wird. Der neue Bundeskanz­ler plant es genau umgekehrt. Christian Kern versammelt jedenfalls ein Team um sich, von dem intensive internatio­nale Aktivitäte­n zu erwarten sind. So kommen jetzt zwei erfahrene Diplomaten in das politische Zentrum. Demnächst schon kehrt Botschafte­r Bernd Wrabetz aus Indien zurück und zieht wieder in das Kanzlerbür­o, das er unter Werner Faymann Richtung Portugal verlassen hatte.

Der Bruder des ORF-Generaldir­ektors war schon Berater der ehemaligen Europa-Staatssekr­etärin Brigitte Ederer und des früheren Bundeskanz­lers Alfred Gusenbauer. Das entbehrt freilich nicht einer gewissen Pikanterie. Schließlic­h werden sowohl der vielfachen Industrie-Aufsichtsr­ätin Ederer als auch dem heute als Lobbyisten aktiven Gusenbauer nachgesagt, beim nicht ganz freiwillig­en Faymann-Abgang von der politische­n Bühne eine wesentlich­e Rolle gespielt zu haben.

Zusätzlich gelangt jetzt im Kanzleramt­sministeri­um Mischa Rendi als neuer Kabinettsc­hef in eine Schlüsselr­olle. Rendi, der schon als Krisenkoor­dinator im Au-

ßenministe­rium eine blendende Figur gemacht hatte, konnte vor allem als österreich­ischer Botschafte­r in Israel exzellente Kontakte knüpfen – und damit Kanzler Kern vor allem nach der umstritten­en Besetzung im Staatssekr­etariat für den Nahen Osten positionie­ren.

 ??  ?? Zwei Spitzendip­lomaten: Die Botschafte­r Bernd Wrabetz (links) und Mischa Rendi verstärken künftig das Team von Bundeskanz­ler Christian Kern (SPÖ) – auch mit Blick auf baldige Neuwahlen.
Zwei Spitzendip­lomaten: Die Botschafte­r Bernd Wrabetz (links) und Mischa Rendi verstärken künftig das Team von Bundeskanz­ler Christian Kern (SPÖ) – auch mit Blick auf baldige Neuwahlen.
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