Es ist kalt in Paris
Kleines Bistro am Pariser Boulevard St-Germain. Hier ist „Krone“–Kolumnistin Marga Swoboda, Gott hab sie selig, oft vor einem Café au lait gesessen. Sie war persönlich bekannt mit dem Hund des Hauses, „Bounty“. Alles ist dort noch immer so, wie es einmal war. Der Wirt, der Café au lait in den rosafarbenen Schalen, der weiße, in die Jahre gekommene, Collie. Alles? Nein, die Stadt der Liebe fühlt sich plötzlich kalt an.
Vor dem Einkaufstempel Galeries Lafayette: eine Garde von Polizisten mit Maschinengewehren. In den Straßen rund um die geschlossene Konzerthalle Bataclan: gespenstische Ruhe. Am Flughafen Charles de Gaulle: stundenlange Sicherheitskontrollen. Eine Stadt rüstet sich für das, was sich niemand vorstellen will.
Von Charles de Gaulle startete auch Flug MS 804. Die Maschine der Egypt Air, spurlos verschwunden über dem Mittelmeer. 66 Passagiere, die nie in Kairo ankommen werden. Der/die eine oder andere von ihnen saß vielleicht am Mittwoch noch in der Sonne am Boulevard St-Germain.
Was ist kurz nach Mitternacht im Airbus A320 passiert? Haben es Terroristen geschafft, eine Bombe an Bord zu schmuggeln? Und hatten sie möglicherweise islamistische Helfer unter dem Flughafenpersonal?
Wo ist der Zauber dieser Stadt geblieben. 20 Tage vor der Fußball-EM, und da ist nur dieser eine Gedanke. Mon Dieu, verschone uns vor neuem Terror.