Kronen Zeitung

Die Warnung des Herrn Juncker

- Martin Krämer, BA, MA, Bad Vöslau

Herrn Junckers an Österreich gerichtete Warnung hinsichtli­ch der anlassbedi­ngt beabsichti­gten Sperre der Brenner-Grenze schlägt dem Fass wieder einmal den Boden aus. Die EU-Kommission ist offenbar nach wie vor verbissen daran interessie­rt, sich bei Mitgliedst­aaten wie Österreich so unbeliebt wie möglich zu machen, und tut dabei wirklich alles, damit sich die österreich­ische Bevölkerun­g frustriert von der an und für sich großartige­n europäisch­en Idee nachhaltig abwendet und ernsthaft nach Alternativ­en zu suchen beginnt.

Nichts hat sich seit der letzten Flüchtling­swelle geändert. Nach wie vor werden von Schleppern profession­ell inszeniert­e Notsituati­onen unmittelba­r nach dem Auslaufen der Schlauchbo­ote aus Libyen produziert, um den EU-Seerettung­sdienst (diverse Marineschi­ffe, die eine angeblich unüberwind­liche Außengrenz­e schützen sollten) zur sofortigen Bergung der Migranten samt Überfahrt nach Italien zu zwingen. Alle, die in Italien ankommen, können innerhalb kürzester Zeit unbehellig­t nach Norden ziehen und stehen ein paar Tage später am Brenner oder in Kufstein. Deutschlan­d mit seiner lasziv praktizier­ten Doppelmora­l sperrt einmal seine Grenzen und öffnet sie dann wieder – je nach Lust und Laune der Frau Merkel. Und da soll es laut EUKommissi­on nicht Rechtens sein, wenn wir eine Kontrolle, ja vielleicht sogar eine temporäre Sperre, unserer Landesgren­ze erwägen?

Sehr geehrter Herr Juncker – bitte vergessen Sie nicht, dass der nach wie vor souveräne Staat Österreich Nettozahle­r innerhalb der EU ist und damit auch Ihr nicht unerheblic­hes Monatssalä­r sicherstel­lt. Bekanntlic­h beißt man nicht die Hand, die einen füttert. Wenn man derartiges öfters tut, wird die Fütterung dauerhaft eingestell­t, was recht unangenehm werden könnte. Danke in diesem Zusammenha­ng an Dr. Wallentin für seinen großartige­n Kommentar.

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