Wie Northland die Chinesen anzieht
Der steirische Textilbetrieb hat es dort schon auf 580 Geschäfte gebracht
„Wie wir vor 13 Jahren vor allen anderen begonnen haben, hat man uns belächelt,“erinnert sich Arno Pichler, Chef des steirischen Outdoor-Mode-Spezialisten Northland, an den Einstieg in China. Dank eines tüchtigen Lizenznehmers kann man im Reich der Mitte mittlerweile in 580 Shops einkaufen, in fast allen Millionenstädten ist Northland präsent.
„Die Preise sind sogar etwas höher als bei uns, Zielgruppe ist die gehobene Mittelschicht. So sind wir z. B. der größte Goretex-Abnehmer in China“, erzählt Pichler. Die Geschäfte haben zwischen 80 und 170 m2 Verkaufsfläche. Geführt wird Funktionsbekleidung fürs Wandern, Bergsteigen oder einfach nur „Lifestyle“-Produkte. „Wir haben sogar ein eigenes chinesisches Designteam.“
Design und Knowhow kommen aus dem steirischen Familienbetrieb bei Graz, wo 200 Mitarbeiter beschäftigt werden. Erzeugen lässt Northland (rund 50 Mio. € Umsatz) in Asien, denn „die europäische Textilindustrie ist so gut wie tot“(Pichler).
In Österreich werden 33 eigene Geschäfte (rund 300 m2 Fläche) betrieben, auch im Fachhandel ist man präsent. Doch insgesamt ist Northland weltweit in rund 30 Ländern vertreten, stark ist die Marke z. B. in Deutschland oder Argentinien. Erst jüngst erfolgte der Start in Neuseeland und Japan, der Iran steht demnächst auf dem Plan.
Dazwischen gab es immer wieder Rückschläge. So hat man sich aus Russland, wo es schon einmal 40 Standorte gab, zurückgezogen, auch die Ukraine und Griechenland waren einmal Hoffnungsmärkte.
Dafür hat Arno Pichler, der den Betrieb in zweiter Generation führt, die Fühler nach Kanada ausgestreckt, die USA sind ein Ziel, „das wäre ein wichtiger Markt“. Northland tritt dabei gegen Konkurrenten wie Colombia, Jack Wolfskin oder Schöffel an.