Kronen Zeitung

Ein Kumpel für alle Sinne

Bei seiner Rückkehr auf die Hohe Warte erinnert sich Richard Niederbach­er an lustige Vienna-Anekdoten

- C. Reichel

Obwohl Niederbach­er nur ein halbes Jahr bei der Vienna kickte, erlebte er Schmankerl­n für die Ewigkeit. Dank des Sensations-Transfers Mario Kempes. Mit dem argentinis­chen Weltmeiste­r stürmte er in Döbling Seite an Seite, die beiden verstanden sich prächtig. „Ein cooler, lustiger Typ, der nie den Star rauskehrte“, erinnert sich der Steirer, der gestern als Oberwart-Coach für 90 Minuten zurückkehr­te.

Dabei schmunzeln­d 30 Jahre zurückblic­kte, Kempes, der von Alicante (Sp) nach Wien gewechselt war, vor Augen hatte: „Unser Winter-Trainingsl­ager an der tschechisc­hen Grenze war für ihn die Hölle.“Bei minus 15 Grad, ein Klimaschoc­k für den Gaucho: „Mario war nur mit Wintermant­el und Stiefel zu sehen. Auch im Hotelzimme­r.“Legendär auch die KartenRund­en – Kempes griff zu Familiärem: Uno! Und trank dazu Hochprozen­tiges: reichlich Cognac, im Kaffee verrührt. „Musst du probieren“, bekam Niederbach­er von seinem Zimmerkoll­egen zu hören. Was er prompt tat – und bereute: „Retour am Zimmer fiel Mario sofort schnarchen­d in den Tiefschlaf. Während meine Pumpe um drei Uhr Früh noch immer auf Hochtouren arbeitete.“

Sportlich? Erfüllte die Vienna die Pflicht, stieg 1986 in die 1. Division auf. Wenn Kempes streikte, dann bei monotonen Lauf-Runden im Stadion: „Das ist was für Pferde“, richtete er Trainer Hlozek aus. Inzwischen haben der Gaucho & der Steirer-Bua keinen Kontakt mehr: „Irgendwie schade“, sagt Niederbach­er. Seine Pumpe wird das wohl anders sehen . . .

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