Der Feind imeigenen Dress
Mats Hummels steht im Pokal-Finale gegen seinen künftigen
Ich will keinen Grund liefern, dass jemand sagen muss: Der war gedanklich schon woanders“, so Hummels, der vor dem heutigen Pokal-Finale in Berlin gegen Bayern Druck verspürt. Jede Menge Druck. Denn seine Rückkehr zu Bayern stößt bei Dortmunds Fans teils auf Unverständnis, wie die Pfiffe gegen Wolfsburg vor zwei Wochen zeigten. „Warum?“, fragt ein Fan auf einem Schild (Bild re.) verzweifelt. Die Antwort? Titel, Mats Hummels will Titel holen.
Einen könnte er heute Abend mit Dortmund, wo er achteinhalb Jahre lang die Abwehr dirigierte, zwei Jahre als Kapitän agierte, einfahren: „Das Gefühl, wenn du ein Finale gewinnst und zur Pokalübergabe schreitest, ist unersetzlich.“Hummels ist nach Mario Götze und Robert Lewandowski bereits der dritte GelbSchwarze, der vom Ruhrgebiet nach München wechselt. „Ich kenne die Situation. Es wird nicht einfach für Mats“, so Lewandowski, der im Gegensatz zu Götze auf seiner Karriereleiter eine Sprosse nach oben stieg. „Alles Quatsch“, kontert hingegen Dortmund-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: „Wer in Rio dem Druck gegen Argentinien standhält, der hält auch den Druck im Pokalfinale aus.“
Prominente Beispiele, die nach einem BayernWechsel zu Hassobjekten wurden, gibt es genügend. Wie Lothar Matthäus 1984, als er bei seinem letzten Auftritt für Gladbach im Pokalfinale einen Elfer gegen Bayern übers Tor setzte, das Spiel dadurch verlor. „Für mich persönlich wird es eine Drucksituation“, so Hummels. Wohl ähnlich wie bei seinem ersten Einsatz im Bayern-Trikot: beim Supercup in Dortmund.