Ein Fest gegen die Angst
Heute steigt im Stade de France das Eröffnungsspiel Unter den 80.000 Fans ist auch viel Prominenz vertreten – zuvor gibt’s eine pompöse Zeremonie
Rundherum alles sauber, EM-Fahnen wehen, Polizei und Securitybeamten drehen mit strengem Blick ihre Runden.
Das Stade de France wird heute zum Nabel der Fußball-Welt. Beim Eröffnungsspiel des Gastgebers gegen Rumänien werden neben Millionen von Fernseh-Zusehern auch 80.000 Fans im Stadion mitfiebern. Darunter auch Frankreichs Politspitze, etwa Präsident François Hollande, Regierungschef Manuel Valls
oder Innenminister Bernard Cazeneuve. Dazu ShowGrößen und natürlich die Goldene Welt- und Europameister-Generation um Zidane, deren Kapitän Deschamps nun als Trainer den Pokal bringen soll. Die Grande Nation hat ihre Mannschaft jedenfalls wieder lieben gelernt. In den Cafes sind „Les Bleus“das Hauptthema. „On va gagner“, sprich: „Wir werden gewinnen“, sind sich die zwei Herren am Nachbartisch einig.
Doch bevor der erste Pass gespielt ist, steigt eine spektakuläre Einstimmungsshow, bei der samt Maskottchen „Super Victor“alle teilnehmenden Länder vorgestellt werden. Mit Tanz, choreographischen Inszenierungen und viel Musik. Der französische Star-DJ David Guetta, der in der Nacht davor noch eitionen nen Auftritt auf Ibiza eingeplant hat, wird seinen EM-Song „This one’s for you“zum Besten geben.
Klar, dass für das Eröffnungsspiel, für das es zu Wochenbeginn offiziell noch Karten ab 460 Euro gab, höchste Sicherheitsvorkehrungen herrschen. Zu den insgesamt 90.000 Polizeiund Sicherheitsbeamten wurden in Paris zusätzlich 1200 für öffentliche Plätze mobilisiert. Die Fans wurden dazu aufgerufen, Rucksäcke daheim zu lassen, um eine schnellere Abwicklung bei den vielen KontrollstaFest
zu gewährleisten. „Wir nehmen gar nichts mit“, sagt eine Runde Jugendlicher, „außer das Handy und ein bisschen Geld.“Dazu sind vor dem Stade de France wie generell üblich neben Überwachungskameras auch Spürhunde und Drohnen im Einsatz. „Dieses Spiel und die EM im Ganzen sollen ein schönes werden“, betont Präsident Hollande, „das wäre wichtig für das Image und den Stolz der Franzosen.“
Die Vorfreude ist jedenfalls riesig. So sehr, dass auch „L’Équipe“davon betroffen war. „Excusez-moi“, schaut Zeitungsverkäufer Jean in seinem Stand verdutzt – und erklärt, dass die Sportbibel (mit einer gewöhnlichen Absatzzahl von 350.000 Stück) bei ihm ausverkauft ist. „Eröffnungsspiel, Sie wissen.“Ja , klar.
Nebenan weht eine EMFahne. Nur Polizisten sind zufällig keine da.