Kronen Zeitung

Neuer Wirbel in der SPÖ

Streiterei­en in Koalition Er will Öffnung zu Freiheitli­chen

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Wien/ Eisenstadt (d.v .).– Inder SPÖ rum ort es noch immer kräftig. Während die einen an einem glanzvolle­n Parteitag, frei von Misstönen, basteln, hält sich Burgenland­s Landeshaup­tmann Hans Niessl mit seiner Kritik nicht zurück. Eine Bürgerbefr­agung habe gezeigt, dass die Bevölkerun­g mit der Arbeit der Bundesregi­erung nicht zufrieden sei, sehr wohl aber mit der rot-blauen Koalition im Burgenland.

Noch schlechter als die Bundesregi­erung schneidet nur noch die EU ab: Nur 19 Prozent der Befragten sind mit Brüssel zufrieden. Der Bund bringt es auf 22 Prozent Zustimmung, die SPÖFPÖ-Koalition im Burgenland hingegen auf 68%.

„Das zeigt, dass man mit guter Sacharbeit und ohne Streit auf offener Bühne durchaus das Vertrauen der Menschen gewinnen kann“, so Landeshaup­tmann Hans Niessl. Immer öfter attackiert er nun die Bundesregi­erung, lässt kaum ein gutes Haar an der rot-schwarzen Partnersch­aft. So auch jetzt: Es gehe um sachliche und gute Zusammenar­beit. Das werde von der Politik erwartet. Was sicher nicht erwartet werde, sei der ständige parteipoli­tische Streit unter Koalitions­partnern. Mit Verweis auf die Bürgerbefr­agung macht Niessl auch einmal mehr deutlich, dass er eine Öffnung zur FPÖ will. „Ich halte bekanntlic­h nichts von einer Ausgrenzun­gspolitik“, so der burgenländ­ische Landeschef.

Damit herrscht wenige Tage vor dem roten Parteitag in der Messe Wien wieder Wirbel in der SPÖ. Nach wie vor gibt es keine einheitlic­he Linie, was die Haltung zu den Freiheitli­chen betrifft. Kanzler Christian Kern hatte erst vor kurzem die FPÖ heftig attackiert – die Leistung der Blauen sei nicht vorhanden, so Kern. Bei den Wiener Roten werden die Rufe nach einer Mitglieder­befragung immer lauter.

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Burgenland­s Landeschef Hans Niessl gießt vor dem SPÖ-Parteitag Öl ins Feuer.
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