Apotheke auf der Wiese
Das Mädesüß ist eine der vielen Helferinnen
O einer Zeit befinden, die bwohl wir uns längst in hierzulande eine Staatsform der Monarchie nur noch aus den Geschichtsbüchern kennt, boomen gleichermaßen die Regierungssitze mit königlichen Insignien. Meist ist es jedoch Frauen vorbehalten, für einen Berufsstand, eine Feldfrucht oder ein vergorenes Getränk eine gewisse Periode repräsentativerweise mit Krone und Zepter werbewirksam aufzutreten und stolz den Titel einer Königin oder einer Prinzessin zu führen. Unter den Pflanzen, derer wir bei einem Spaziergang ganz leicht ansichtig werden können, gibt es schon lange eine Ehrenbezeichnung namens „Wiesenkönigin“. Konkret handelt es sich hier um das Mädesüß (Filipendula ulmaria). Seine cremeweißen Blüten trägt es zwischen den Monaten Juni und August. Diese sind das vorrangige Sammelgut der Heilpflanze, wenn auch der Wurzelstock und die Blätter in der Volksheilkunde Verwendung finden. Auffallend ist der stark aromatische Geruch, den dieses Kraut verströmt. Das Mädesüß enthält viele ätherische Öle, die u. a. auch salicylhaltig sind. Daher ist dieses Heilkraut geeignet, um bei Muskel- und Gelenkrheumatismus,
aber ebenso bei Harnwegs- und Nierenentzündungen herangezogen werden zu können. Schon im Mittelalter, als gekrönte Häupter die Geschicke der ihnen anvertrauten Territorien und ihrer Bewohner lenkten, brachte man ebenfalls der Wiesenkönigin Mädesüß eine berechtigte Hochachtung entgegen. In heutigen üblicherweise demokratisch geprägten Zeiten dürfen wir uns aber wieder neu dessen besinnen, was unsere Altvorderen über Generationen weitergegeben haben.