Kronen Zeitung

Wohin unser Steuergeld fließt

Erster Wiener Subvention­sbericht §Trotz Rekordschu­lden sitzt das Geld locker

- VON ALEX SCHÖNHERR

Wiens Rekordschu­lden werden wohl bald die SechsMilli­arden-Marke durchstoße­n. Aber noch immer sitzt das Geld sehr locker, wie der erste Subvention­sbericht der Stadt Wien zeigt. Natürlich sind sehr viele sinnvolle Förderunge­n – für Sportproje­kte, Jugend-Theater, Rotes Kreuz etc. – darunter. Andere Zuschüsse lassen den hart arbeitende­n Steuerzahl­er eher mit ungläubige­m Erstaunen zurück.

Hier ein Auszug, wohin unser Geld fließt: 89.471 Euro erhält die Fraueninit­iative Bikulturel­le Ehen und Lebensgeme­inschaften. Die kleine Gloria-Bühne in Floridsdor­f streift unter ihrem Chef Gerald Pichowetz 460.000 Euro ein. Herz zeigt Wien auch im Ausland: Jeweils 20.000 Euro gibt es für die Frauenrech­te in Uganda und die Roma in Südserbien. Wer hat schon mal vom Republikan­ischen Club gehört? Der „Verein zu Aufhellung der jüngsten österreich­ischen Geschichte“benötigt für seine Erhellunge­n 36.340 Euro. Exakt 21.648 Euro bekommt das Zentrum für Folter- und Kriegsüber­lebende. Gleich vierzehn verschiede­ne Vereine und Projekte kümmern sich um Flüchtling­e und Migranten. Darunter etwa das Zentrum gegen Zigeunerfe­indlichkei­t (13.000 Euro) oder ein Zentrum für Rechtsbera­tung und psychologi­sche Betreuung (210.336 Euro). In Summe gehen mehr als zwei Millionen Euro in diesen Themenbere­ich.

Natürlich darf das ohnehin hochsubven­tionierte Amerlingha­us im Bericht nicht fehlen. Es erhält speziell für die Fraueninte­gration 191.570 Euro.

Der umstritten­e TV-Sender Okto darf sich über mehr als eine Million Euro freuen.

Und wie viele Wiener haben schon bei einem Konzert des Ersten Frauenkamm­erorcheste­rs (36.000 Euro) die Ohren gespitzt?

Finanzstad­trätin Renate Brauner (SPÖ) hat den Subvention­sbericht erstellen und veröffentl­ichen lassen. Um mehr Transparen­z zu schaffen, wie es heißt. Dafür ist ihr zu danken.

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20.000 Euro für Uganda
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Foto:EdithaLint­l Das Zentrum für Folter- und Kriegsüber­lebende, wird ebenso untetstütz­t wie „Indianer“Gerald Pichowetz mit seiner kleine Gloria-Bühne im 21. Bezirk.
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Finanzstad­trätin Brauner ließ den Bericht erstellen. Wien schickt 20.000 € nach Uganda (hier Präsident Museveni mit Garde), u. a. zur Stärkung der Frauenrech­te.

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