Wohin unser Steuergeld fließt
Erster Wiener Subventionsbericht §Trotz Rekordschulden sitzt das Geld locker
Wiens Rekordschulden werden wohl bald die SechsMilliarden-Marke durchstoßen. Aber noch immer sitzt das Geld sehr locker, wie der erste Subventionsbericht der Stadt Wien zeigt. Natürlich sind sehr viele sinnvolle Förderungen – für Sportprojekte, Jugend-Theater, Rotes Kreuz etc. – darunter. Andere Zuschüsse lassen den hart arbeitenden Steuerzahler eher mit ungläubigem Erstaunen zurück.
Hier ein Auszug, wohin unser Geld fließt: 89.471 Euro erhält die Fraueninitiative Bikulturelle Ehen und Lebensgemeinschaften. Die kleine Gloria-Bühne in Floridsdorf streift unter ihrem Chef Gerald Pichowetz 460.000 Euro ein. Herz zeigt Wien auch im Ausland: Jeweils 20.000 Euro gibt es für die Frauenrechte in Uganda und die Roma in Südserbien. Wer hat schon mal vom Republikanischen Club gehört? Der „Verein zu Aufhellung der jüngsten österreichischen Geschichte“benötigt für seine Erhellungen 36.340 Euro. Exakt 21.648 Euro bekommt das Zentrum für Folter- und Kriegsüberlebende. Gleich vierzehn verschiedene Vereine und Projekte kümmern sich um Flüchtlinge und Migranten. Darunter etwa das Zentrum gegen Zigeunerfeindlichkeit (13.000 Euro) oder ein Zentrum für Rechtsberatung und psychologische Betreuung (210.336 Euro). In Summe gehen mehr als zwei Millionen Euro in diesen Themenbereich.
Natürlich darf das ohnehin hochsubventionierte Amerlinghaus im Bericht nicht fehlen. Es erhält speziell für die Frauenintegration 191.570 Euro.
Der umstrittene TV-Sender Okto darf sich über mehr als eine Million Euro freuen.
Und wie viele Wiener haben schon bei einem Konzert des Ersten Frauenkammerorchesters (36.000 Euro) die Ohren gespitzt?
Finanzstadträtin Renate Brauner (SPÖ) hat den Subventionsbericht erstellen und veröffentlichen lassen. Um mehr Transparenz zu schaffen, wie es heißt. Dafür ist ihr zu danken.