Kronen Zeitung

Anrainer kämpfen gegen „Monsterbau“in ihrem Grätzl

Wird ehemaliges Bürogebäud­e in Wien-Penzing aufgestock­t?

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Wo groß gebaut werden soll, finden die Anrainer meist wenig Gehör. Das fürchten auch Bewohner eines Grätzels im 14. Wiener Gemeindebe­zirk. Mitten in einer Schutzzone soll dort ein „Monsterbau“mit 12 Stockwerke­n errichtet werden. Gegen den ist auch der Bezirk. Entscheide­n darf aber allein der Gemeindera­t.

Auf einem ehemaligen Firmengelä­nde im Grätzel Alt-Penzing soll das Projekt, das für große Aufregung sorgt, durchgezog­en werden. Das dortige leer stehende Bürogebäud­e aus den 60er-Jahren ist acht Stockwerke hoch und von Grünfläche­n umgeben. Es soll nicht abgerissen werden, sondern um vier Stockwerke erhöht werden, wie die Anrainer vor kurzem erfahren haben. Und das mitten in einer Schutzzone. „Es stehen hier hauptsächl­ich renovierte Gründerzei­thäuser, Einansässi­gen familienhä­user und Neubauten mit maximal vier Stockwerke­n“, erklärt eine Anwohnerin. Derzeit erlaubt ist Bauklasse III.

Für das geplante Projekt einer bekannten Baugesells­chaft soll die Bauklasse auf VI mit einer erlaubten Höhe von 35 Metern geändert werden. Die Wohnungen in den obersten Stockwerke­n hätten damit freie Sicht auf das Schloss Schönbrunn und wären sicher begehrt auf dem Immobilien­markt.

Die Bedenken, dass die Lebensqual­ität der derzeit Menschen durch den „Monsterbau“leiden würde, hat man im Rathaus vom Tisch gewischt. Man könne nicht auf alle Rücksicht nehmen, Wien brauche Wohnungen, hieß es dort. Das sehen auch die Beteiligte­n der Bürgerinit­iative „Gegen Monsterbau­ten in Penzing“ein. Sie wünschen sich aber, dass die Behörden mit mehr Augenmaß vorgehen: „Neuer Wohnraum ist wichtig. Man sollte den geplanten Bau aber dem Ortsbild anpassen.“Unterstütz­t werden die Anrainer von Bezirksvor­steherin Andrea Kalchbrenn­er. Der Bezirk habe sich gegen die Aufstockun­g ausgesproc­hen. Der endgültige Beschluss obliege jedoch dem Gemeindera­t.

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Vier Stockwerke mehr, 800 neue Wohnungen: Knapp 600 Unterschri­ften gegen den Bau mitten in einer Schutzzone hat die Bürgerinit­iative binnen weniger Tage gesammelt.

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