Mensch und Raum
BOZAR-Brüssel: Sammlung Verbund
Die zentrale Ausstellung im „Centre for Fine Arts“in Brüssel ist „open spaces | secret places“mit über 200 Werken von 27 Künstlern eines selten gezeigten Schwerpunkts der Sammlung Verbund. Direktorin Gabriele Schor legt als Kuratorin ihren Fokus auf die Beziehung zwischen Mensch und öffentlichem Raum.
Seit der Antike versucht der Mensch das Phänomen Raum entweder kosmologisch, poetisch oder kulturell zu erörtern. In der bildenden Kunst entwickelte sich ab den 1960er-Jahren ein kollektives Bewusstsein, räumlich zu denken. Die Künstler verließen zunehmend die zweidimensionale Fläche, den herkömmlichen Ort der Produktion und Präsentation, ihre Ateliers und die Museen.
Die zunehmende Verräumlichung der Kunst geht mit unserer Lebenspraxis einher, die sich sozial und kulturell durch neue räumliche Gegebenheiten (virtueller Raum, erweiterte Mobilität) stark verändert hat. Gerade wegen dieser großen Fluktuation scheinen wir unsere „Verortung“umso mehr wahrnehmen zu wollen.
Vor diesem Hintergrund vereint die in vier Bereiche („Historische Orte“, „Psychologische Orte“, „Räume des Dazwischen“, „Raum erschaffen“) gegliederte Ausstellung „open spaces | secret places“Werke von 1970 bis heute aus der Sammlung Verbund, die jene Wahrnehmung von Raum und Ort unterschiedlich auffächern. Gezeigt werden Werke u. a. von Francis Alÿs, Barbara Bloom, Tom Burr, Joachim Koester, Louise Lawler, Gordon Matta-Clark, Ursula Mayer, Anthony McCall, Tahmineh Monzavi, Jeff Wall und James Welling.
Bis 4. September stellt das Palais des Beaux-Arts de Bruxelles (BOZAR), nach der „Feministischen Avant- garde der 1970er-Jahre“2014, zum zweiten Mal Werke der Sammlung Verbund aus. Diese Werkschau ist außerdem die Hauptausstellung des „Summer of Photography“in Brüssel 2016.