„Wir sind mehr alsnur Gareth Bale!“
Stratege, Antreiber, Torschütze – Aaron Ramsey tritt bei Wales aus dem Schatten des Real-Superstars
Arsene Wenger hat es immer schon gewusst: Aaron Ramsey ist ein Spieler, auf den er sich voll und ganz verlassen kann. Bei der EURO verzückt der Mittelfeldmotor von Arsenal London, der in der Premier League bisher 181 Spiele für die „Gunners“absolviert hat, jetzt auch Fans abseits der Insel.
Dabei war der 25-Jährige bislang eher wegen des „Ramsey-Fluchs“bekannt. Auffällig oft, wenn Ramsey ein Tor erzielte, starb kurz danach ein Prominenter. Whitney Houston, Paul Walker, Steve Jobs und David Bowie stehen auf dieser Liste. Der Fluch ist in Frankreich längst kein Thema mehr, dafür ist das walisische Fußball-Märchen in aller Munde: Erster in Gruppe B, noch vor dem „Mutterland des Fußballs“England. Neben Gareth Bale, der bei der EURO bisher dreimal traf, drückt vor allem Ramsey mit seiner Schnelligkeit, Technik und Kampfkraft dem walisischen Spiel seinen Stempel auf. Nicht nur deshalb reüssiert Wales gerade jetzt. Teamchef Chris Coleman, 45-jähriger ExManCityund -Fulham-Legionär: „Wir sind mehr als nur Gareth Bale. Wir sind eine Familie, jeder kämpft für den anderen.“W ie weit die Reise der walisischen „Drachen“geht, ist für den Coach offiziell Nebensache. „Dass wir uns qualifiziert haben, war ein riesiger Erfolg. Danach wollten wir irgendwie die Gruppenphase überstehen, jetzt sind wir Erster. Egal, wer jetzt noch kommt, wir werden in jedem Spiel 100 Prozent geben. In 90 Minuten kann alles passieren.“Und wenn Wales im Achtelfinale ausscheidet? Dann fährt man erhobenen
Hauptes nach Hause. „Für diese Truppe ist es die erste EURO . Wir können jeden Tag etwas für die Zukunft lernen. Diese Mannschaft ist noch lange nicht am Zenit! Frankreich ist nur ein Teil einer längeren Reise.“
Klingt, als ob Ramsey und Co. noch viel vorhätten. Wenn nicht bei der EURO, dann bei der nächsten WM. Spätestens jetzt sollte Österreich gewarnt sein. In der Qualifikation für Russland 2018 treffen Alaba & Co. in Gruppe D auf Serbien, Irland, Moldawien, Georgien – und Wales.