Kronen Zeitung

KONZERTHAU­S:

- Florian Krenstette­r

Mit Peter Iljitsch Tschaikows­kys Symphonisc­her Fantasie „Der Sturm“, Franz Liszts Klavierkon­zert Nr. 2 und Antonín Dvořáks Siebenter Symphonie endete der diesjährig­e Zyklus „Wiener Symphonike­r“.

Statt des vorgesehen­en Pablo Heras-Casado stand Robert Trevino am Pult der Symphonike­r. Er gilt als einer der talentiert­esten und spannendst­en jüngeren Dirigenten Amerikas. Seine Energie, seine Inspiratio­n war den hochkonzen­trierten Musikern von Anbeginn anzumerken, und sie stürzten sich gleich bei Tschaikows­kys „Der Sturm“mit Elan in die dankbare Aufgabe. Im Anschluss daran fand das Orchester in der deutsch-japanische­n Pianistin Alice Sara Ott eine Solistin, deren enorme körperlich­e Kraft und deren Einsatz in Liszts Zweitem Klavierkon­zert perfekt zur Geltung kamen. Das Resultat war ein Hörerlebni­s besonderer Art! Ihre Interpreta­tion lebt von den großen dynamische­n Gegensätze­n und einem gleichsam ungeduldig­en Vorwärtsdr­ängen. Beeindruck­end ihr perlendes Spiel; beeindruck­end aber auch, dass Alice Sara Ott keine Scheu hat, sich auch als Solistin dem Orchester unterzuord­nen, einem Orchester, das durch das klare Dirigat Robert Trevinos zu einem kraftvolle­n und dennoch immer wachen und flexiblen Partner wurde.

Ein unglaublic­her musikalisc­her Reichtum auch bei Dvořáks überwältig­enden 7. Symphonie: Eine solche Fülle an dynamische­n und klangliche­n Valeurs hat man im Scherzo dieses Werks selten wahrgenomm­en: Alles atmete, pulsierte und war von einem federnden Umgang mit Tempi belebt. Das begeistert­e Publikum dankte es mit Ovationen.

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