Über den Stadtbehübschungs-Verein – und 550.000 € Förderung für die Landwirtschaftskammer-Verwaltung.
Dieses Problemchen hat den emanzipatorischen, antifaschistischen, antipatriarchalen und antiheteronormativen Stadtverschönerungsverein – etwas besser bekannt als „Grüne Wien“– bisher ziemlich kalt gelassen: Während Maria Vassilakou und Christoph Chorherr schon das Kanaldeckel-Design für ihr neues Schwedenplatz-Projekt aussuchen und grübeln, wie sie mit noch weniger Fahrspuren noch mehr Autofahrer sekkieren könnten, verschandelt nun schon seit langem eine hässliche Bude den Stephansplatz: Vor einem der wichtigsten Tourismus-Ziele unserer Stadt dürfen in einem grauen Standl mit eingeschlagenen Scheiben Tickets für Konzerte verkauft werden.
Im Büro der grünen Stadtbehübschungs-Stadträtin ist irgendwie unklar, wie die Hütte vor dem Dom eigentlich genehmigt werden konnte. Fix sei jedoch: Sie gehört dem Kirchenmeister. Und: „Nach dem Umbau des Platzes ist das Standl weg.“Also etwa im Herbst 2017 . . .
Weit effizienter ist das rotgrüne Regierungsteam beim Abkassieren: Wie der Rechnungsabschluss für 2015 zeigt, stiegen die Einnahmen aus den Parkstrafen in Wien auf 50 Millionen € – das sind immerhin 17 Millionen € mehr als noch 2012. Besonders widerlich hinterfotzig läuft die Abzocke in den jetzt wuchernden, schlecht beschilderten Anrainer-Parkzonen.
Apropos Geld: Beim Durchlesen des aktuellen Subventionsberichts der Stadt stellt sich auch irgendwie die Frage, warum der Wiener Steuerzahler mit jährlich 550.000 € die „Verwaltung der Wiener Landwirtschaftskammer“fördern muss? Was machen der Kammer-Präsident, seine zwei Vizepräsidenten und 20 (!) Kammerräte damit in dieser „Verwaltung“?
PS: Von den 1,8 Millionen Einwohnern unserer City arbeiten 700 als Landwirte.