Startschuss zum großen ORF-Duell
N fix: Richard Grasl (li.), un ist es (so gut wie) Finanzdirektor des ORF und ÖVP-Mann, wird gegen den amtierenden Generaldirektor und SPÖMann Alexander Wrabetz (re.) bei der Wahl zum neuen ORF-Chef antreten. Damit ist das rotschwarze Duell um den Staatsfunk eröffnet
Nun ist es (so gut wie) fix: Der kaufmännische Direktor des ORF, Richard Grasl, wird den amtierenden Generaldirektor Alexander Wrabetz bei der Wahl zum neuen ORF-Chef herausfordern. Seine Entscheidung teilt Grasl, so Insider, am Donnerstag dem ORF-Stiftungsrat mit. Alexander Wrabetz gibt sich gelassen.
„Ja, ich trete an“– mit dieser mit Spannung erwarteten Ansage wird Finanzchef und ÖVP-Mann Grasl laut seinem engsten Umfeld am Donnerstag vor dem ORF-Stiftungsrat das Duell gegen den erneut kandidierenden ORF-General und SPÖ-Mann Alexander Wrabetz eröffnen.
Grasl-Vertraute erklären, dass es keine Kandidatur GEGEN seinen Chef Alexander Wrabetz, sondern FÜR den ORF sei.
Grasl, der Vater zweier Kinder ist, holte sich dem Vernehmen nach für seine Entscheidung zuletzt noch das Okay seiner Familie. Der Niederösterreicher ist seit 2010 kaufmännischer Direktor des ORF. Trotz Wirtschaftsund Finanzkrise schaffte er seit Amtsantritt – freilich auch mit viel Gebührengeld (siehe Infos links) – jedes Jahr Gewinne. Zudem flossen pro Jahr 400 Millionen € ins TV-Programm.
Grasl wird vor den Stiftungsräten, die den neuen ORF-Chef wählen, aber wohl nicht nur als Zahlenmensch punkten wollen, sondern auch als Journalist mit langjähriger Erfahrung unter anderem in der Redaktion der ZiB 2. Im kleinen Kreis skizzierte der 43-Jährige bereits sein Konzept: Besonders wichtig sind ihm demnach eine ORF-Informationsoffensive, mehr österreichisches Programm anstatt endloser US-Serien und der Kampf um junge Zielgruppen. ORF-Chef Wrabetz reagiert via „Krone“: „Ich habe immer gesagt, dass meine Kandidatur unabhängig von einem Gegenkandidaten stattfindet. Ich habe die Geschäftsführung in den vergangenen zwei Perioden professionell und erfolgreich geführt. Ich glaube, dass meine guten Ergebnisse sowie meine Strategien und Konzepte unabhängig von Gegenkandidaten überzeugend sind.“