Die Chance war sehr groß: Mit einem Erstrunden-Sieg in Wimbledon wäre Tamira Paszek wieder in die Top 100 geklettert – 5:7, 2:6 gegen Wesnina war ein kleiner Rückschlag
Sie war Österreichs große Damen-Hoffnung, sie ist nach wie vor die rot-weiß-rote Nummer 1. Und doch liegen dazwischen Tennis-Welten. „Ich will das WTA-Level vergangener Tage wieder erreichen.“Tamira Paszek macht kleine Schritte in diese Richtung – aber keinen beim dritten Grand-Slam 2016. Das Erstrunden-Aus bedeutet Stillstand.
„Früher hätte ich solche Chancen genutzt.“Sie hätte sich am liebsten in den Allerwertesten gebissen: 5:3 geführt, durch ein „gebrauchtes“Aufschlag-Game (zu null verloren) die Partie aus der Hand gegeben. „Den ersten Satz hab ich völlig verschenkt.“Jelena Wesnina nahm dankend an, ließ sich nicht mehr aus dem Sieg-Rhythmus bringen. „Auch wenn ich im zweiten Durchgang meine Möglichkeiten hatte.“
Die ehemalige Nummer 26 der Welt (Februar 2013), der wie Dominic Thiem in jungen Jahren eine große Tennis-Zukunft vorausgesagt wurde, die mit 15 Jahren im slowenischen Portorož ihren ersten WTATitel holte, muss daher weiter verbissen um die Rückkehr in die Top 100 kämpfen. „Ich brauche Konstanz. In diesem Prozess befind’ ich mich aktuell – aber erst am Anfang.“Die 25-jährige Vorarlbergerin wurde in den vergangenen Jahren selbstkritischer, auch demütiger – ein wichtiger Schritt zur (Ver)Besserung. „So lange war ich selbst als Teenager nicht auf der ChallengerTour . . . Das muss sich ändern.“Aktuell auf 110, sollte Paszek in den kommenden Wochen aus ihrem Langzeit-Ranking-Tief finden. „Durch zweimal Viertelfinale habe ich mir in Wimbledon mehr ausgerechnet. Aber ich vertraue meinem Spiel.“Damit die immer noch junge Tamira die alte wird.