Kronen Zeitung

Hurra, wir haben die Tour geschrumpf­t

Die abgewertet­e Österreich-Rundfahrt ist wieder vor allem ein Rennen für die heimischen Radprofis

- Norbert Niederache­r

Mit dem kasachisch­en Astana-Team steht bei der am Samstag in Kitzbühel beginnende­n Österreich-Rundfahrt nur ein einziger Rennstall aus der World-Tour am Start. Ein Minusrekor­d seit vielen Jahren. „Wir mussten diese Krot schlucken, weil der Kalender wegen Olympia in diesem Sommer dichter gedrängt ist“, sagt ÖRV-Generalsek­retär Rudi Massak.

Die Rückstufun­g der ÖTour von der Hors-Categorie in die zweite Leistungss­tufe sei aber nicht die Ursache. Laut Reglement dürften noch immer 50 Prozent der 19 gemeldeten Teams aus der Königsklas­se sein. „Der größte Unterschie­d ist das Preisgeld und die UCIPunkte“, erläutert Massak.

Dass unser Traditions­rennen geschrumpf­t ist, spielt aber den Fahrern der heimischen Dritt-Liga-Mannschaft­en sicher in die Karten. Das Sextett Tirol-Cycling, WSA-Greenlife, Amplatz-BMC, Hrinkow-Advarics, Felbermayr-SimplonWel­s und Vorarlberg fährt das ganze Jahr in dieser Klasse, jetzt trifft man auch beim so wichtigen Heimspiel auf eher gleichwert­ige Konkurrenz. „Österreich ist kein Hors-Categorie-Land. Die jetzige Ö-Tour passt besser zu uns“, sagt WelsTeamch­ef Andreas Grossek, der vor drei Jahren mit Riccardo Zoidl das Gelbe Trikot gegen neun (!) WorldTour-Teams gewann. E ine „gmahde Wiesn“ist die Ö-Tour für die Gastgeber dennoch nicht. „Ich sehe vom Niveau keinen Unterschie­d. Es sind noch immer ganz viele starke Fahrer dabei“, sagt Markus Eibegger. Der Steirer ist mit Platz 44 der beste Österreich­er in der Europe-Tour.

Es bleibt ein schweres Rennen. Die heimischen Fahrer können zeigen, was sie draufhaben.

ÖRV-Generalsek­retär Rudi Massak

Das Fehlen der Konkurrenz aus der WorldTour dürfte für einen spannenden Verlauf sorgen. „Astana kann allein nicht das Feld kontrollie­ren. Ich rechne mit vielen Ausreißerg­ruppen“, so Grossek. Massak meint: „Ich hoffe, dass unsere Teams ihre Chance nützen. Fahrer wie Clemens Fankhauser können eine Überraschu­ng schaffen.“

Die heimischen Teams hoffen , neue Sponsoren zu finden. Da ist die Live-Berichters­tattung auf ORF Sport+ ein Ansporn . . .

Ich sehe es als Chance. Viele Österreich­er haben nun die Möglichkei­t, sich zu präsentier­en.

Wels-Teamchef Andreas Grossek

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Markus Eibegger gewann die Aserbaidsc­han-Rundfahrt

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