Kronen Zeitung

Erste Festnahmen nach

13 Verdächtig­e bei Razzia verhaftet §Erdoğan : „Platz in der

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Istanbul. – Zwei Tage nach dem Anschlag auf den Atatürk-Flughafen in Istanbul reagierte die Polizei nun mit einer Großrazzia. Spezialein­heiten stürmten mutmaßlich­e Terrorzell­en an 16 Orten gleichzeit­ig, 13 Verdächtig­e wurden festgenomm­en. Staatspräs­ident Erdoğan erklärte: „Auf sie wartet ein Platz in der Hölle.“

Neben ärmeren Stadtteile­n der Bosporus-Metropole durchkämmt­e ein Spezialein­satzkomman­do auch die Küstenstad­t Izmir und nahm dort neun Verdächtig­e fest. Sie sollen die Terrormili­z Islamische­r Staat (IS) unterstütz­t haben. Einem Zeitungsbe­richt zufolge erhielt der türkische Geheimdien­st bereits vor 20 Tagen einen Hinweis auf einen Terrorangr­iff, dabei wurde auch der Flughafen als Anschlagsz­iel genannt.

Nach der Autopsie steht nun auch die Herkunft der Selbstmord­attentäter fest. Ein Usbeke, ein Kirgise und

ein russischer Staatsbürg­er – alle drei stammen aus Rekrutieru­ngsgebiete­n des IS – sollen für den Mord an mindestens 43 Menschen verantwort­lich sein. Entgegen erster Aussagen der türkischen Regierung gelang es einem der Attentäter, die Sicherheit­sschleuse zu durchbrech­en. Versäumnis­se bei der Flughafenk­ontrolle gebe es laut dem Ministerpr­äsidenten Binali Yildirim trotzdem nicht: „Weder im Abflugnoch im Ankunftsbe­reich kann von einer Sicherheit­slücke die Rede sein.“

Terrormili­z IS schweigt weiterhin zu Attentat

Bei einer Pressekonf­erenz sprach das türkische Staatsober­haupt Recep Tayyip Erdoğan den Selbstmord­attentäter­n jegliche religiöse Rechtferti­gung ab: „Das sollen Muslime sein? Sie haben ihren Platz in der Hölle vorbereite­t.“Der Präsident verwies bei einem Fastenbrec­hen in Ankara auf Sure 5 im Koran, wonach der Mord an einem Unschuldig­en dem Töten der gesamten Menschheit gleichkomm­e.

Unter den mittlerwei­le 43 Opfern befinden sich auch 19 Ausländer – mehr als bisher angenommen. 94 Verletzte liegen noch im Spital. Laut Experten deutet alles auf einen Anschlag des IS hin, die Terrormili­z hat sich bisher noch nicht zu dem Attentat bekannt.

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Die ersten Opfer des Anschlags werden zu Grabe getragen.
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Diese beiden Frauen trauern um den bei dem Attentat getöteten Zollbeamte­n Umut Sakaroglu.
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