Aufatmen und eine Medaille
M was. Die Zeit ist so
arseille – da war doch schnelllebig, dass man beim zweiten Besuch im Stade Velodrome fast schon vergessen hat, was sich in der Hafenstadt in den Tagen rund um den Start dieser EURO abgespielt hatte.
Erst drei Wochen ist es her, da hatten sich englische und russische Hooligans schwere Straßenschlachten geliefert, Fans in Lebensgefahr und Dutzende Verhaftungen waren die Folgen dieser Gewaltorgie gewesen.
Dass Russland nach der Vorrunde und England im Achtelfinale rausgeflogen war, die Horden damit wieder aus Frankreich abzogen, ließ den Veranstalter aufatmen: Mit großer Sorge hatte man nämlich einem möglichen Viertelfinale Frankreich gegen England am kommenden Sonntag in Paris entgegengesehen – in die Schlägereien in Marseille waren ja auch französische Gewaltrowdys involviert gewesen, die Angst vor einer „Revanche“in Paris war bereits umgegangen. Statt England kommt nun Island – ein friedliches Fußballfest ist da garantiert. E Nation“übrigens ins
in Land hat die „Grande Herz geschlossen: Irland, im Achtelfinale von der Équipe Tricolore eliminiert. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo verlieh den Anhängern jetzt sogar die Ehrenmedaille der französischen Hauptstadt: „Diese Fans waren außergewöhnlich.“
Ihr gefiel dabei etwa der beispielhafte Sportsgeist der Iren. Mit ihren singenden Auftritten in Stadien und Innenstädten hatten die Fans auch im Internet für Furore gesorgt. So wurden Videos viel geklickt, die Fan-Gesänge für die französische Polizei in Bordeaux, ein Schlaflied für ein Baby in einer Straßenbahn oder ein Massenständchen für eine junge Frau im Stadtzentrum dokumentierten.