Kronen Zeitung

Im Kinderbett brutal erstochen

Entsetzen und Empörung über palästinen­sischen Terroransc­hlag: Messeratta­cke auf schlafende­s 13-jähriges Mädchen in israelisch­er Siedlung

- politik@kronenzeit­ung.at

Jerusalem (k. s.) .– Die Welle palästinen­sischer Anschläge dauert schon seit neun Monaten an – und nimmt kein Ende. Wieder war es ein palästinen­sischer Jugendlich­er, der eine tödliche Messer-Attacke verübte. Das Opfer ist ein junges israelisch­es Mädchen.

Der tödliche Anschlag hat Entsetzen und Empörung ausgelöst. Der 17-Jährige drang in einer Siedlung im Süden des israelisch besetzten Westjordan­landes in ein Wohnhaus ein und stach im Kinderzimm­er auf die 13- Jährige ein, die schlafend in ihrem Bett lag. Der Angreifer sei von Sicherheit­skräften erschossen worden, teilte die Armee mit.

Am Abend kam es dann in der israelisch­en Küstenstad­t Netanja zu einer weiteren Messer-Attacke. Ein Palästinen­ser wurde erschossen, nachdem er mit einem Messer auf einen Mann und eine Frau eingestoch­en hatte.

Das Westjordan­land war im Sechstagek­rieg 1967 von Israel besetzt worden und wird von der israelisch­en Armee kontrollie­rt.

Bei der Welle palästinen­sischer Anschläge – 453 Messeratta­cken, 45 Amokfahrte­n, 94 Schussatte­ntate, 1 Bombenansc­hlag – sind seit Oktober insgesamt 39 Israelis getötet und 498 verletzt worden, darunter 40 schwer. Mehr als 220 Palästinen­ser kamen ums Leben, die meisten bei ihren eigenen Anschlägen.

Als ein Auslöser der Gewalt gilt ein Streit um Gebets- und Besuchsrec­hte auf dem Tempelberg in Jerusalem. Als Grund wird auch die Frustratio­n der Palästinen­ser über die fortwähren­de israelisch­e Besatzung und israelisch­e Besiedlung der besetzten Gebiete gesehen. Der Friedenspr­ozess liegt seit mehr als zwei Jahren brach.

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