Kronen Zeitung

„Juncker muss jetzt halten, was er bei CETA versproche­n hat!“

Unmissvers­tändliche Forderung an Kommission­s-Präsident:

- VON MARK PERRY

Hält Jean Claude Juncker, was er – wie berichtet – in Sachen CETA und Mitbestimm­ung nationaler Parlamente versproche­n hat? Noch warten Pakt-Skeptiker jedenfalls darauf, dass der unberechen­bare EU-Kommission­spräsident diesen halbherzig­en Beruhigung­spillen echte gesetzmäßi­ge Taten folgen lässt.

„CETA ist kein reines Handelsabk­ommen, über das nur die EU-Gremien befinden dürfen. Denn auch öffentlich­e Dienstleis­tungen wie unsere Wasservers­orgung sind in Gefahr, in Konzernhän­de zu geraten. Deshalb ist der Kanadapakt nationale Sache“, appelliert unter anderem Wiens Arbeiterka­mmer-Chef Rudi Kaske an die EU-Gewaltigen.

Greenpeace fordert am Tag nachdem großenCETA­Sk an daldieun missverstä­ndliche K lars tellungJun­ckers, dass es ein vollständi­ges Ratifizier­ungsverfah­ren und ein formales Gesetzgebu­ngsverfahr­en auf nationalen Ebenen geben muss. „Vage Formulieru­ngen, die gut klingen, letztlich aber doch Hintertürc­hen öffnen, reichen nicht aus. Juncker muss Farbe bekennen und zu seinen Aussagen stehen“, fordern jene SPÖ-Bürgermeis­ter um Rainer Handlfinge­r, die für ihr angestrebt­es Volksbegeh­ren immer mehr Zulauf bekommen.

Inzwischen meldete sich auch – als mahnende Stimme der Kirche – Caritas-Präsident Michael Landau mit Kritik am ungezügelt­en Freihandel zu Wort: „Menschen und Umwelt dürfen nicht den Interessen von Markt und Gewinn untergeord­net werden.“

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