Frau Vassilakou?
Verkehrspolitik der freien Wahl.
Die wenigsten können allerdings eine Fahrt mit Chauffeur wählen.
Darum geht es auch nicht. Die wenigsten brauchen auch einen. Grundsätzlich kann man eine Diskussion darüber führen, ob ein Regierungsmitglied einen Dienstwagen braucht.
Warum sind Sie so vehement gegen den Lobautunnel?
Der Lobautunnel ist Teil einer Verkehrsplanung, die mehrere Jahrzehnte zurückliegt und nicht mehr State of the Art ist. Unbestritten ist aber, dass Wien eine sechste Donauquerung braucht. Fraglich ist, wo die sein soll. Meine Skepsis bezieht sich auf die gewählte Stelle, die den Nationalpark Lobau stark beeinträchtigt. Außerdem wird die Entlastungswirkung für die Tangente nur eine geringe sein. Jetzt entscheiden die Gerichte.
Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Staus künstlich erzeugt werden, um die Wiener auf Fahrräder und in die Öffis zu zwingen.
Es gibt viele unsinnige Verschwörungstheorien. Es gibt auch Leute, die glauben, dass wir von Flugzeugen besprüht werden. Hassen Sie die Autofahrer? (lacht) Aber geh! Ich fahre ja selbst Auto. Das Auto ist Teil unseres Lebens. Meine Aufgabe ist es, daran zu arbeiten, dass es unser Leben nicht dominiert. Mich nerven nur jene, die im Verkehr andere gefährden und schlicht und ergreifend deppert sind. Egal, was diese Person fährt.
Themenwechsel zur Mindestsicherung. Ist das Modell, wie es jetzt ist, perfekt?
Kürzt man sie, bedeutet es, dass Menschen in die Obdachlosigkeit oder in Massenquartiere getrieben werden. Es bedeutet Hunger und Elend. Zynisch finde ich, dass jene, die keinen Tag Not erlebt haben, anderen das Nötigste zum Überleben wegnehmen wollen. Aber sehr viele Menschen sind zu Recht wütend, weil sie sagen: Ich gehe arbeiten und verdiene weniger als die Mindestsicherung. Die Löhne gehören erhöht.
Wenn in Wien die Mindestsicherung höher ist als in anderen Bundesländern, fürchten Sie dann einen Tourismus nach Wien?
Das sind bewusste Kürzungen, um die Menschen nach Wien zu schicken und das Modell Mindestsicherung auszuhöhlen.
Was sagen Sie zur Wiederholung der Stichwahl?
Der Rechtsstaat ist unser höchstes Gut. Die Entscheidung ist zu respektieren.