Kronen Zeitung

Brexit: Das Fell des Bären . . .

- Georg.wailand@kronenzeit­ung.at

L ängsthat der Wettlauf begonnen: Wer sichert sich beim „Brexit“das Fell des Bären? Welche Standorte, welche Länder, welche Unternehme­n „stauben“am meisten ab? Schritt für Schritt wird realisiert, wie weitreiche­nd die Wirkung des Brexit ist: Weit über 800.000 Polen in Großbritan­nien, wie lange werden sie bleiben dürfen? Oder die 300.000 Deutschen? Für viele Unternehme­n hat sich Entscheide­ndes verändert: Manche müssen von der Insel flüchten, wollen sie nicht untergehen – wenn man nicht mehr in der EU ist, kann das böse Konsequenz­en haben. Die Hälfte aller Unternehme­n im Finanzsekt­or haben ihre Europazent­ralen (noch) in London, die Hälfte des weltweiten Hedge-Fonds-Volumens oder des Devisenhan­dels läuft über die „City of London“. D ie

am häufigsten gestellte Frage lautet: Wann und wie wird der Brexit stattfinde­n? So berechtigt sie auch ist, niemand kann sie derzeit ernsthaft beantworte­n: Denn mit diesem Austritt eines großen Mitglieds wird absolutes Neuland betreten. Keiner kann sagen, ob es zwei oder fünf Jahre dauert – oder ob er letztlich überhaupt stattfinde­t. Bis dahin gibt es Unsicherhe­it – und die ist immer schlecht. Wie kurios das Abstimmung­sergebnis ausgefalle­n ist, wird einem bewusst, wenn man sich in Erinnerung ruft: Erst hat Cameron von der EU alle möglichen neuen Zugeständn­isse herausgeho­lt, und dann haben die Briten „nein“gesagt. Da darf sich jetzt niemand Großzügigk­eit von Brüssel erwarten. D as

einzige Glück in dieser Phase ist, dass Großbritan­nien beim Pfund geblieben ist und kein EuroLand ist. Denn dann wären die Kalamitäte­n noch viel, viel dramatisch­er!

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