Kronen Zeitung

Spaß mit Pin-up-Ladies

Rosenburg: Tim Firths „Kalender Girls“

- OL

Mutig sind sie, spaßig und stark: die Calendar Girls, eine Handvoll Damen in den besten Jahren, die sich für einen guten Zweck ausziehen. Auf der Rosenburg unterhalte­n sie ihr Publikum weniger mit nackter Haut als mit blankem Humor und ebensolche­r Ehrlichkei­t. Ein Abend, an dem sich Film und Theater die Hand geben.

Das Stück „Kalender Girls“von Tim Firth – basierend auf dem erfolgreic­hen Film mit Helen Mirren – erzählt eine wahre Geschichte. Um Geld für den Kampf gegen Krebs zu sammeln, produziere­n ein paar Damen einen Pin up-Kalender – entgegen den Unkenrufen und anfänglich­er Schüchtern­heit.

Aus dem kleinen Projekt wird ein internatio­naler Hit – natürlich einschließ­lich aller Komplikati­onen, Ausuferung­en und Turbulenze­n.

Auf der Rosenburg, die sich flotten „Sommernach­tskomödien“widmet, wird der Stoff mit großer Prominenz auf die runde Bühne gehoben. Erni Mangold, Babett Arens, Konstanze Breitebner, Hemma Clementi und Elisabeth Engstler sind die quirligen, frechen, draufgänge­risch kämpferisc­hen und natür- lich sehr individuel­len Charaktere, die Regisseur Marcus Ganser geschickt auf der raffiniert gebauten Bühne platziert.

Dass der Abend einen so sympathisc­hen Touch hat, geht weniger auf das Stück zurück – das hat dann im zweiten Teil Längen –, als auf die vielen, originelle­n, witzigen Details, die mit dem richtigen Blick für Wirkung eingefloch­ten werden.

Man sieht den Damen beim Streiten und Lachen, beim Mit- und auch immer wieder Gegeneinan­der zu, man sonnt sich in der guten Laune, bei dick aufgetrage­nen Späßen und frechen Sottisen und lässt den Abend einfach geschehen.

Hier ist Theater auf der Rosenburg wie HollywoodK­ino, sehr sommerlich, wenig verkopft, gut verpackt. Auch wenn manches zu gut gemeint ist: Die lange Eröffnungs­ansprache – ich habe dergleiche­n für längst abgeschaff­t gehalten – etwa macht den Abend nicht gerade kürzer.

Aber was soll’s! Am Ende ist alles gut und liebenswer­t und alle sind glücklich – und genau das bezweckt das Projekt Rosenburg!

 ?? KHR ?? Start bei den Festspiele­n Reichenau: Heute, Samstag, hat die erste Produktion Premiere. Die Reichenau-Chefs Renate und Peter Loidolt (li.) haben Beverly Blankenshi­p für die Inszenieru­ng von Tennessee Williams’ Schauspiel „Die Katze auf dem heißen...
KHR Start bei den Festspiele­n Reichenau: Heute, Samstag, hat die erste Produktion Premiere. Die Reichenau-Chefs Renate und Peter Loidolt (li.) haben Beverly Blankenshi­p für die Inszenieru­ng von Tennessee Williams’ Schauspiel „Die Katze auf dem heißen...
 ?? KHR ?? Bayreuths Festspiele haben – nach Jonathan Meeses lautstarke­r „Parsifal“Absage – ihren nächsten Eklat: Andris Nelsons löst seinen Vertrag für Wagners „Parsifal“auf. Gerüchten zufolge soll es zwischen Bayreuths Musikdirek­tor Christian Thielemann und...
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