Die WM-Motivation
Nico Rosberg erzielte im Training Rundenrekord und hofft in Spielberg auf Hattrick und 3:1-Triumph
Fünf Siege in den bisherigen acht Rennen, in der WM 24 Punkte Vorsprung auf seinen MercedesTeamkollegen Lewis Hamilton – Nico Rosberg ist der Mann der Stunde in der Formel 1 und will am Sonntag mit dem Österreich-Hattrick auf dem Red-Bull-Ring schon im Supermonat Juli mit vier Rennen für eine Vorentscheidung im Kampf um die „Krone“sorgen!
„Ein Sieg wäre die beste Motivation für die kommenden Aufgaben“, sagte Rosberg vor dem Trainingsauftakt, „aber das wird eine ganz enge Sache. Ich denke, dass der neue Asphalt heftige Auswirkungen haben wird.“Richtig! 1:07,373 Minuten bedeuteten nicht nur Rundenrekord (eine Sekunde schneller als Michael Schumacher im Jahr 2003), sondern auch ein klares Statement in Richtung Hamilton, der knapp vier Zehn- tel zurücklag. „Trotzdem. es ist jetzt nicht so, dass ich Spielberg zu tausend Prozent liebe, die Piste ist cool und unser Auto liegt hier sehr, sehr gut“, strahlt Rosberg, betont aber: „Wir fangen alle bei null an. Und in den letzten Jahren war das Feld ziemlich dicht gedrängt – nach dem Qualifying sind wir sicher ein Stück klüger.“
Hinter den Kulissen dürften die Verhandlungen zwischen Mercedes und Rosberg in die heiße Phase gehen. „Ich fühle mich hier wie zuhause, Mercedes ist meine Racing-Familie“, sagte Rosberg, für den Gerhard Berger einen Mehrjahres-Vertrag aushandeln soll. „Es sind nur Kleinigkeiten noch offen“, wollte sich Teamchef Toto Wolff aber nicht in die Karten blicken lassen.
Gar kein gutes Blatt hat der Weltmeister im Ärmel. „Ich habe schon den fünften und letzten Motor im Auto, damit werde ich keine 13 Rennen schaffen. Daher wird es sicher eine, wenn nicht zwei Strafversetzungen ans Ende des Feldes geben, wenn wir die ganze Antriebseinheit ersetzen müssen“, jammerte Hamilton.
Heute regiert bei Mercedes „König Fußball“. Auf der Dachterrasse der Hospitality wird das EM-Spiel Deutschland – Italien übertragen, außer das Wetter (60 Prozent Regenwahrscheinlichkeit) wird zum Spielverderber. „Das gibt dem Wochenende noch mehr Intensität. Für mich das Finale vor dem Finale“, sagt Rosberg, der versprach, im „deutschen Trikot zu erscheinen und einen 3:1-Sieg nach Verlängerung zu feiern“. Ein Termin, den sich Hamilton wohl erspart . . .