Mit Lebensmitteln auf der Überholspur
Österreicher fahren auf bequemes Einkaufen, auch abseits „normaler“Öffnungszeiten, immer stärker ab.
Die Gewinnmargen beim Sprit sind bekanntlich gering – und den Großteil vom Preis kassiert ohnehin der Staat. Kräftig aufgeholt haben dafür die Umsätze abseits von Benzin und Diesel. Viele Tankstellen machen be- reits den Großteil ihres Geschäfts mit Getränken, Snacks oder Süßigkeiten – Tendenz weiter steigend.
„Wir sind mit der Entwicklung der letzten Jahre sehr zufrieden, die Shopumsätze konnten kontinuierlich gesteigert werden“, freut sich BP-AustriaChefin Gerlinde Hofer. Seit 2013 kooperiert der Mineralölmulti mit Handelsriesen Merkur. Gemeinsam hat man bereits 73 „Merkur inside“Shops umgesetzt, bis zu 80 Standorte könnten es werden. 91 „Spar express“Tankstellenshops beliefert hingegen Mitbewerber Spar. Damit sei die Expansion vorerst einmal abgeschlossen, heißt es. Teilweise rund um die Uhr können Kunden aus über 1500 Artikeln wählen, zuletzt wurde das Sortiment um Hühnerfleisch erweitert. „Wir sind die einzigen mit Preisgarantie“, betont Sprecherin Nicole Berkmann. Alle Eigenmarken, Obst & Gemüse sowie Brot & Gebäck gibt es zum Supermarktpreis.
Generell entwickelt sich das Angebot immer mehr weg vom klassischen Tankstellenshop, hin zu frischen, hochwertigen Lebensmitteln. Mit „Qualität zu fairem Preis“will daher auch Billa „stop & shop“an rund 130 JetTankstellen punkten.
Einen kräftigen Umsatzsprung um 14% konnte im Vorjahr Branchenprimus Lekkerland verbuchen. Als Kunde gewonnen wurde zuletzt unter anderem die Mineralölfirma Eni (Ex-Agip). „Die steigende Mobilität der Menschen wirkt sich positiv auf den ,Convenience‘Markt aus“, so Chef Emmanuel Fink. Potenzial gebe es aber noch im Frischeund Tiefkühlbereich sowie bei Non-Food-Artikeln. Bestseller seien aber nach wie vor Impulsartikel wie Schokoriegel oder Energydrinks.
Ebenfalls auf der Überholspur ist „Nah & Frisch Punkt“. Gemeinsam mit der Doppler-Gruppe
(Turmöl, BP) hat das Handelshaus Kiennast bereits 10 Shops umgesetzt. Weitere 5 bis 7 sind heuer noch geplant. Im Vordergrund steht dabei ein Nachversorgersortiment mit bis zu 1200 regional ergänzten Produkten. „In Verbindung mit attraktiven Preisen wollen wir so die Shopumsätze deutlich ausweiten und einen Beitrag für die Existenzsicherung der Tankstellenpächter liefern“, so Chef Julius Kiennast jun.