Kronen Zeitung

Zwischen Wien und Ankara herrscht dicke Luft

Kern und Doskozil plädieren für Ende der EU-Beitrittsg­espräche Die türkische Antwort: „Rechtsextr­em“

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Wien/Ankara (d. v.) – Bundeskanz­lerChristi­an Kern prescht in Europa vor: Er fordert das Ende der EUBeitritt­sgespräche mit der Türkei, – denn die demokratis­chen Standards würden bei weitem nicht ausreichen. Ankara reagiert äußerst verschnupf­t und nennt die Aussagen des SPÖ-Regierungs­chefs „rechtsextr­em“.

Jetzt herrscht dicke Luft zwischen Wien und Ankara. Die Türkei – wie stets – nimmt keinerlei Kritik zur Kenntnis und schlägt umgehend zurück.

Denn Bundeskanz­ler Christian Kern redete Klartext: Es gebe in Wahrheit keine realistisc­he Beitrittsp­erspektive. Deshalb müsse man auf den „Reset-Knopf“drücken. Er werde das Thema auch beim kommenden EURat im September auf die Tagesordnu­ng setzen lassen.

Deutliche Worte fand auch Verteidigu­ngsministe­r Hans Peter Doskozil: „Die Zeichen stehen ganz klar auf Diktatur, und so ein Staat hat in der EU nichts verloren.“

Der türkische Europamini­ster Ömer Çelik kritisiert­e Österreich postwenden­d. Die Aussagen Kerns bereiten ihm „Unbehagen“, außerdem sei es „verstörend, dass seine Stellungna­hme ähnlich jener der Rechtsextr­emen“sei, so Minister Çelik.

Die EU-Kommission gibt sich unterdesse­n noch sehr zurückhalt­end zum Vorstoß von Kanzler Kern. Und auch Deutschlan­ds Kanzlerin Angela Merkel gibt sich sehr vorsichtig und zögerlich.

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 ??  ?? Bundeskanz­ler Kern will bei den Beitrittsv­erhandlung­en mit der Türkei den Reset-Knopf drücken. Viele Österreich­er würden bei diesem Thema lieber gleich den Stecker ziehen.
Bundeskanz­ler Kern will bei den Beitrittsv­erhandlung­en mit der Türkei den Reset-Knopf drücken. Viele Österreich­er würden bei diesem Thema lieber gleich den Stecker ziehen.

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