Schlimmer als im Vorjahr
E doch bei einigen da gewesen.
ine leise Hoffnung war Nicht darauf, dass das Wasser in der Guanabara-Bucht wirklich sauber geworden wäre, aber zumindest nicht mehr ganz so verdreckt. Weit gefehlt. Es schwimmt noch immer genug Müll im OlympiaRevier der Segler. „Im Vorjahr beim Testevent war die Qualität definitiv ein Stück besser“, meinte 49er-Vorschoter Niko Resch sogar nach den ersten Trainingsfahrten.
Obgleich ein Doktor des Welt-Segel-Verbandes Wasser-Analysen durchgeführt, die Werte als ordentlich befunden hatte. Was wäre aber die Alternative gewesen? Absagen hätte man die olympischen Segel-Regatten wohl schwerlich können . . .
„Wir haben drei Jahre in dem Dreck trainiert, sind es schon gewohnt“, sagt 470er-Steuermann Matthias Schmid schulterzuckend. „Jetzt ist es auch schon egal.“470er-Vorschoterin Jolanta Ogar ergänzt: „Enttäuscht waren wir vor drei Jahren. Jetzt können wir es nicht mehr ändern. Wir sehen es als natürliche Gegebenheit.“
Dennoch sind dies einfach unwürdige Zustände. Tatsächlich mussten sogar Richtlinien getroffen werden, um die Gesundheit der Athleten nicht zu gefährden. Bevor jemand an Bord eines Bootes essen oder trinken darf, muss er sich die Hände waschen. In den vergangenen Jahren erkrankten bei den Trainings in Rio regelmäßig zahlreiche Segler an Durchfall. Dass eine derartige Plage vielleicht eine entscheidende Rolle im Kampf um die olympia medaillen spielt, kann eigentlich nur ein schlechter Witz sein.