Kult - Sandkiste D
In der Beachvolleyball-Geburtsstät te eröffnet Österreich das Turnier
as wird ein festes Gstritt werden in dieser Sandkiste. Alle wollen mitspielen. Buddeln und baggern den ganzen Tag. Aber goldig dreinschauen . . . das werden am Ende nur zwei Mädels und zwei Buben. Bei den anderen kullern vielleicht sogar Tränen. Sandkiste live. Es ist freilich nicht irgendeine Sandkiste, von der hier die Rede ist. Es ist die berühmteste der Welt. Copacabana. Der Kult-Strand. „Und die Geburtsstätte des Beachvolleyballs“, sagt Alexander Horst – und man kann schon einiges an Ehrfurcht da heraushören.
Dass er mit seinem Partner Clemens Doppler am Samstag just dort das allererste Spiel des olympischen Turniers bestreiten darf, ist wie ein kleiner Orden. „Hier an der Copacabana ist das Beachvolleyball-Herz zu Hause. Dass wir gegen die Italiener eröffnen dürfen und nicht die Brasilianer, ist schon etwas ganz Besonderes“, nickt Doppler.
Das einzige „Geschenk“der Hausherren. Denn sonst läuft’s in der berühmtesten Sandkiste der Welt fest nach den Re-
geln Brasiliens. Die Matchbälle wurden den anderen Nationen so lange wie nur möglich vorenthalten und die Trainingszeiten im Centercourt auf ein Minimum gedrückt. Aber man muss sich nur zu helfen wissen: Österreichs Parade-Duo (neben unseren Underdogs Xandi Huber und Robin Seidl) tat sich mit Mexiko zusammen, erhielt somit doppelte Trainingszeit. Gut so, denn die Bedingungen im gigantischen Stadion mit 12.000 Plätzen sind sehr eigen. Auch da haben die Brasilianer getrickst: 1,5 Meter wurde runter gegraben, der Sand durchmischt – und daher irgendwie völlig neu und gewohnt.
Doppler/Horst eröffnen das Turnier gegen Carabula Raurich und Ranghieri. Dann warten die Gold-Favoriten Schmidt/Cerutti aus Brasilien. Und im Gruppenfinale geht es gegen Schachter/ Binstock (Kan) – zur wohl verrücktesten Beach-Zeit! Um Mitternacht. „Da muss man den Tagesrhythmus umstellen“, seufzt Doppler. Am Mittwoch gab’s den Testlauf für das Nachtvogel-Derby: Nachmittags eine Siesta – und dann ein Training unter Flutlicht.