Der Metzger und die Literatur
Drei Jahre lang hat Erfolgsautor Thomas Raab seinem HobbyErmittler Metzger eine Pause gegönnt. Nach dem Metzger-losen Thriller „Still“widmete er sich aber nun wieder dem schrulligen Zeitgenossen – nicht ganz ohne Schwierigkeiten. „Es war nicht leicht, zu ihm zurückzufinden, ich habe lange nach dieser Wurschtigkeit gesucht, die der Metzger braucht“, gesteht er im Interview.
Zum Glück hat er sie gefunden. Nach dem etwas dunklen „Der Metzger kommt ins Paradies“stolpert der liebenswerte Restaurator nun wieder mit einer gewissen Leichtigkeit und viel Witz durch sein neues Abenteuer, das ihn mitten hinein in die Literaturbranche führt. Dort trifft er auf arrogante Kritiker, wichtige Verlegerinnen und schwierige Autoren – ein origineller Einblick hinter die Kulisse der Bücher. „Ich wollte natürlich nicht mit meiner
Bestseller-Autor Thomas Raab im Interview über seinen neuen Roman „Der Metzger“
eigenen Branche abrechnen. Ich liebe sie, sie ist so lebendig und lebt von der Phantasie des Miteinanders“, erklärt Raab. „Aber sie ist auch so schnelllebig geworden, immer weniger Angestellte müssen immer mehr arbeiten, das ist der größte Kritikpunkt.“Mit Augenzwinkern thematisiert er auch die Herabwürdigung des Krimis, der oft als „Schlager“der Literatur abgetan wird. „Darüber wollte ich immer schon einmal Schmäh führen“, lacht er. „Der Krimi ist immerhin das bestfunktionierende Genre – neben den Frauenromanen. So einen würde ich übrigens selbst gerne einmal schreiben.“Vorerst bleibt er dem Metzger aber treu – und ist schon mittendrin im nächsten Band. „Ich habe schon lange den Plan, dass er und seine Liebe, die Djurkovic heiraten – und sie ihn am Altar stehen lässt.“
Th. Raab liefert mit „Der Metzger“wieder einen witzigen Krimi vom Feinsten.