Großer Appetit auf „Neue Nahrung“
„Verträgliche Lebensmittel“liegen voll im Trend: Wie die Anbieter mit frischen Ideen den Umsatz steigern.
Es ist eine Revolution in der Lebensmittelbranche: Weil immer mehr Menschen merken, dass sie Unverträglichkeiten haben, etwa gegen Gluten (in Getreideprodukten) oder Laktose (in Milchprodukten), boomt jetzt der Markt für „verträgliche Nahrungsmittel“mit alternativen Rezepturen. „Die Nachfrage nach gluten- und laktosefreien Produkten steigt“, sagt etwa Lidl-Chef Christian Schug. „In unserer nächsten ,free from‘Aktion kommen deshalb von 8. bis 10. August rund zwanzig entsprechende Artikel in die Regale.“
„Wir bieten seit August laktose- und glutenfreie Pasta aus Reis- und Maismehl – für einen Aufpreis von 1,50 Euro“, springt Philipp Zinggl, AustroChef der Restaurantger: kette Vapiano, nun ebenfalls auf den Trend auf.
Beim Rivalen McDonald’s können die Gäste bereits seit einem Jahr den Cheeseburger oder den Hamburger Royal mit einem glutenfreien Brötchen bestellen, was einen Euro extra kostet. Boss Andi Schmidlechner: „Da kommen die Käufer aus allen Altersgruppen.“
Berglandmilch-General Josef Braunshofer: „Wir haben das Thema laktosefrei neu definiert und in unsere schlanke Produktlinie ,Schärdinger – Meine Linie‘ integriert.“Es gibt z. B. Fruchtjoghurts, Schokomilch, Sauerrahm und Käsescheiben. Ein ähnliches Portfolio bietet NÖM-Chef Alfred Ber„Wir sind mit der Marke ,l.free‘ der klare Marktführer unter den laktosefreien Milchprodukten. Die Nachfrage steigt jährlich um zehn Prozent an.“
Die Drogeriemarktkette dm bietet aktuell schon 117 glutenfreie und 71 laktosefreie Produkte, von süßen und pikanten Snacks über Suppen und Nudeln bis zu Gebäck. Mit Spezialbrot in
Merkur-Läden punkten will das nö. Jungunternehmen „Weizenfrei“. Merkur und Billa haben zudem unter der Bio-Eigenmarke Ja!Natürlich Hunderte verträgliche Artikel im Sortiment.
Spar hat die Zahl der Produkte der hauseigenen „free from“-Linie auf rund 60 ausgebaut. Hofer bietet ab 22. August neue „Enjoy free!“-Artikel. Auf glutenfreies Bier setzt der heimische Anbieter „Beer Up“. Mehl für Weizenallergiker produziert die Mantler-Mühle aus Rosenburg (NÖ). Und in Wien serviert das Gasthaus „Zum Wohl“nur gluten- und laktosefreie Speisen.