Kronen Zeitung

Wie man jetzt sein Erspartes „rettet“

Sparproduk­te decken nicht einmal die Teuerung ab. Wer sein Geld vermehren will, muss neue Wege gehen.

- Gerald Hofbauer

Österreich ist ein Land der „Sparbuch-Sparer“. Trotz Minizinsen wollen auch heuer 58% der Österreich­ern ihr Geld zum Nulltarif veranlagen, so eine Erste-Studie. Die Sparsumme liegt dabei mit im Schnitt 5700 € – auch dank Steuerrefo­rm – fast 20% höher als 2015.

Aber Vorsicht: Auf dem Sparbuch ist das Geld zwar sicher (die Einlagensi­cherung gilt bis 100.000 € pro Person und Bank), aber real verliert man so jedes Jahr an Kaufkraft. Beispiel: Damit 1000 € im nächsten Jahr gleich viel wert sind, müsste man aktuell 1,34% Zinsen bekom-

men. Dann hat man abzüglich 25%-KESt zumindest die Inflation von heuer etwa 1% verdient.

Steigende Inflation frisst Zinsertrag auf

Sieht man sich die aktuellen Angebote an (siehe Grafik), kann dies kein einziges Sparproduk­t bieten. Erst ab drei Jahren Laufzeit ist dies möglich (z. B. Anadi Bank 1,51%). Doch auch das wird bald nichts mehr helfen, rechnen doch Wirtschaft­sforscher in den nächsten Jahren mit einer steigenden Inflation von knapp unter 2%. Somit sind dringend Alternativ­en für die rund 214 Mrd. €, die die Österreich­er auf Sparbücher­n und Girokonten haben, gefragt. Trotz seiner Beliebthei­t keine echte Hilfe ist der Bausparer. Etwa 0,5% Zinsen über die Laufzeit plus derzeit 1,5% staatliche Prämie sind zwar besser als nichts, allerdings „fressen“die Kontoführu­ngsgebühre­n den Großteil wieder auf.

Die meisten Banken setzen daher auf Investment­fonds in den unterschie­dlichsten Formen. So bietet die Erste neben den „You Invest“-Fonds (gibt es für jede Risikoneig­ung) das „1%-Fondskonze­pt“an. Ein Betrag, den man auf ein Anlagekont­o einzahlt (zu 1% verzinst), wird dann jeden Monat in einen selbst gewählten Fonds umgeschich­tet. Bei der Bank Austria heißt das ganze „Wertpapier­sparen“. Monatliche Einzahlung­en werden hier in einen Fonds, der je nach Risiko mehr oder weniger aktienlast­ig ist, investiert.

Eine Kapitalgar­antie beruhigt, kostet aber

Interessan­t sind auch Garantiepr­odukte. So hat etwa die Bawag-PSK „Protect 90“aufgelegt. Hier werden 90% vom höchsten je erreichten Kurswert des investiert­en Fondskapit­als garantiert. Nicht außer Acht lassen darf man aber die Fondskoste­n (Ausgabeauf­schlag, Depotgebüh­ren usw.). Vor allem Kapitalgar­antien sind teuer.

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Foto: Fotolia

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