„Einfache“Leute, klare Worte
wird das in schönste Worte gekleidete Nichtstun aber bei der EU in Brüssel. Jean-Claude Juncker heißt der Europameister dieser Disziplin – aber viele eifern ihm nach.
Dass diese Politik den ganzen Kontinent an oder bald in den Abgrund führt, das spüren die Menschen – nur nicht jene aus der Politikerkaste, die den Kontakt zu den Bürgern längst gekappt haben. Und sich in ihren Kreisen nur ständig gegenseitig die Richtigkeit ihres (Nicht-)Handelns bestätigen.
Würden sie einmal hineinhören ins Volk, dann würden sie IHRE Welt nicht mehr verstehen. Sie müssten sich nur hinausbegeben aus ihren teuren Brüsseler Austern-Tempeln und in österreichischen Wirtshäusern ihr Ohr den Arbeitern, Bauern, Pensionisten leihen. Um von diesen von ihnen so bezeichneten „einfachen“Leuten zu erfahren, wie diese die Welt sehen. Welche echten Sorgen und Ängste sie bewegen. Sie würden hören, dass die Menschen von der Politik endlich die Wahrheit hören wollen, weil sie sich belogen und betrogen fühlen.
Kanzler Kern hat nach manch irritierenden Ansagen nun selten klare Worte gefun- Interview mit dem türkischen Botschafter in Österreich auf den Seiten 8 bis 10), sondern auch aus Brüssel. Einmal mehr heißt der oberste Zurechtweiser Jean-Claude Juncker. Derselbe, der Kern schon wegen dessen Kritik an der EU-Haltung zum Freihandelsabkommen CETA schwer gerüffelt hatte. Und der über Kerns Vorgänger Faymann „drübergefahren“war – wegen der Schließung der Balkan-Flüchtlingsroute. Zur Erinnerung: Genau diese Schließung hat Europa in diesem Jahr vor einer Explosion der Flüchtlingswelle mit allen auszumalenden Konsequenzen bewahrt.
Klare Worte – die findet man in Brüssel nicht zur fehlgeleiteten deutschen „Willkommenspolitik“, zu Brexit oder der Türkei. Sondern nur dann, wenn Österreich getadelt wird. Wenn Brüssel einen Fußabstreifer braucht – dann zeigen die EU-Bonzen Stärke, die sie sonst so sträflich vermissen lassen . . .
Einen schönen Sonntag mit Ihrer „Krone“!