Tschernobyl wird Kraftwerk der Sonne
Einer leuchtenden Zukunft sieht – im wahrsten Sinne des Wortes – die Atomreaktor-Ruine Tschernobyl entgegen. Das immer noch akut verstrahlte Gelände rund um den ukrainischen Meiler soll jetzt in eine riesige Solar-Anlage verwandelt werden. Dafür werden horrende Summen investiert. Investoren gibt es schon.
„Tschernobyl hat enormes Potenzial für den Ausbau der erneuerbaren Energie. Denn wir haben hier bereits Hochspannungsleitungen, die einst von dem Reaktor weggingen. Dieses Netz könnte problemlos für den Transport von Solarenergie adaptiert werden“, versichert der ukrainische Umweltminister Ostap Semerak. Für diese Pläne hat er die gesamte, etwa 1000 Quadratkilometer große AKWSperrzone im Auge.
„Ernten können wir dort ohnehin nichts als die Strahlen der Sonne. Die aber sind garantiert nicht radioaktiv verseucht“, übt sich der 44-jährige Politiker aus Kiew in ironischem Humor.
Tschernobyl ist eingebettet in ein noch größeres Energiekonzept: Denn die Ukraine will SolarstromKapazitäten in der Höhe von einem Gigawatt schaffen und dafür eine Billion Euro investieren.
Interessenten gibt es für diese Initiative jedenfalls schon viele. Laut Semerak haben sich vier kanadische Energiekonzerne und zwei US-Investment-Firmen gemeldet. Auch die Europäi-
Tschernobyl kann trotz tragischer Geschichte ein Öko-Leuchtturm für Europa werden. Rudi Anschober, Landesrat Oberösterreich