Kronen Zeitung

Was machen Sie denn so den ganzen Tag, Herr Gudenus?

Wiens FPÖ-Vizebürger­meister Johann Gudenus über seinen Job ohne Ressort, Flüchtling­e, Rot-Grün und seine Glock

- Interview: Michael Pommer

Herr Gudenus, ein kleiner Auszug aus ihren Aussendung­en: Kürzung der Mindestsic­herung für Asylanten, böse Koran-Verteilung­en, Finanzdeba­kel, Wohnmisere. Was ist aus Ihrer Sicht jetzt schlimmer: Rot-Grün oder Ausländer?

Das eine geht mit dem anderen Hand in Hand. Rot-Grün hat sich die undifferen­zierte Willkommen­skultur ja zum Zentralthe­ma gemacht, das steht ja so auch im Regierungs­übereinkom­men drinnen . . .

Wortwörtli­ch jetzt nicht ganz.

Aber Willkommen­skultur steht drinnen, mehrmals. Sogar der damalige Kanzler Werner Faymann hat zwei Monate später gesagt, die Willkommen­skultur ist gescheiter­t. Aber Rot-Grün macht munter weiter. Man muss sich nur die Billig-Öffis für Flüchtling­e ansehen. Es wird alles gemacht, um es den illegalen Zuwanderer­n hier so bequem wie möglich zu machen.

Wenn Sie Bundeskanz­ler mit absoluter Mehrheit wären, wie würden Sie die Flüchtling­sproblemat­ik denn dann lösen?

Man kann sich vieles von diversen europäisch­en Ländern abschauen, zum Beispiel von Ungarn. Und wenn die EU an den Außengrenz­en versagt, dann sollte ein Staat das Recht haben, das Staatsgebi­et selbst zu schützen. Auch, wenn das eine Grenzschli­eßung bedeutet. Die meisten, die kommen, haben ja gar kein Asylrecht.

Wenn ich mir jetzt so Ihre Facebook-Seite ansehe oder die von Heinz-Christian Strache oder Ursula Stenzel, dann sind da Macheten-Mörder, Terror, Kopfabschn­eider, Islamisten, aufgelocke­rt nur durch Norbert Hofer, der Rasen mäht. Ist alles wirklich so trostlos?

Was ich poste, übernehme ich ja aus Zeitungen, und dann schreibe ich einen Kommentar dazu. Ich will auf gewisse Themen hinweisen, eben auf Themen, die sich in den vergangene­n Monaten verschlimm­ert haben.

Gibt es denn irgendetwa­s, das Rot-Grün gut macht?

Ich finde, dass Maria Vassilakou von den Grünen in letzter Zeit so ruhig ist, ist einmal nicht schlecht, man hört wenig von ihr. Und sie kaschieren sehr gut den inneren Streit.

Wer soll denn in Zukunft Mindestsic­herung kassieren?

Wir haben den Antrag gestellt, dass wir die Mindestsic­herung beibehalte­n wollen für österreich­ische Staatsbürg­er, sie aber für Asylberech­tigte auf null reduzieren und dafür die Grundverso­rgung ausweiten wollen auf diese Leute.

Jetzt sind Sie ja Vizebürger­meister ohne Amt. Peter Pilz von den Grünen hat gesagt, Sie seien mit 9400 Euro Gehalt pro Monat der teuerste Arbeitslos­e Österreich­s. Ist das Ihr Traumjob?

Es ist eine sehr interessan­te Aufgabe. Meine erste Forderung an Michael Häupl war: Herr Bürgermeis­ter, geben Sie mir ein Ressort! Ich habe das Sicherheit­sressort eingeforde­rt, das gibt es für Wien noch nicht. Antwort war: Das wird nix. Dass ich kein Ressort habe, ist die Schuld der SPÖ.

Was machen Sie dann so den ganzen Tag?

Ich komme sehr viel mit Bürgern in Kontakt, wir haben die Ombudsstel­le eingericht­et, und dort melden sich viele Bürger mit Problemen, mit Anliegen, Beschwerde­n und Ideen. Dem gehen wir nach. Und ich lade die Wiener zum persönlich­en Gespräch ein. Diese Bürgernähe macht mir Spaß.

Thema Bundespräs­identenwah­l. Kommen die Vander-Bellen-Krebsgerüc­hte aus der FPÖ?

Nein, sicher nicht! Uns das in die Schuhe zu schieben ist schäbig. Solche Methoden lehne ich ab, das würden wir nie tun.

Was wir aber defintiv aus dem Wahlkampf wissen, ist, dass Norbert Hofer eine Waffe besitzt. Haben Sie auch eine?

Ja, ich besitze auch eine Waffe. Ich habe die Waffenbesi­tzkarte gemacht im November. Warum? Aus sportliche­n Gründen. Sie ist gut verwahrt, daheim im Safe. Ich gehe alle paar Wochen schießen.

Was für eine Waffe ist das? Eine Glock. Wie geht es mit Ihnen politisch weiter?

Der Plan ist, bei der Wien-Wahl im Jahr 2020 Nummer eins zu werden. Dann wird man weitersehe­n.

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Johann Gudenus von der FPÖ im Gespräch mit der „Krone“: „Undifferen­zierte Willkommen­skultur.“
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Gudenus ist kein Fan der Willkommen­skultur.
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