Politiker will Sozial-„Penthouse“
Peter Pilz von den Grünen hat sich um neue Wohnung im Gemeindebau beworben
Für alle, die keine Spitzenverdiener sind, baut die Stadt Wien (wie berichtet) Gemeindebau-Dächer aus. Im Goethehof in der Donaustadt, wo auch Peter Pilz lebt, entstehen 121 Sozial-„Penthouses“. Was viele empört: Der Grünen-Politiker mit exzellentem Gehalt hat schon Interesse bekundet. Und weil er bereits im Hof wohnt, bekäme er die Wohnung auch schneller . . .
„Dachgeschoßwohnungen sind meist Spitzenverdienern vorbehalten“, erklärte Wohnbaustadtrat Michael Ludwig vor kurzem. Also für Politiker wie Peter Pilz – mit einem Gehalt von mehr als 8000 Euro! Die Ausbau-Offensive der Stadt mache die begehrten Apartments „für sozial Schwächere“leistbar. Also für jene, die keine 8000 Euro verdienen.
In der Praxis aber dürfte Peter Pilz schneller einziehen als andere. Die Bewohner des Goethehofs konnten seit Baubeginn ihr Interesse bekunden. „Weil sie jahrelang Lärm und Staub ertragen müssen, haben sie Vorrang bei den Wohnungen, bevor der Rest über Wiener Wohnen vergeben wird“, erklärt der Sanierungschef.
„Ich habe mich da zuerst beworben“, sagt Pilz im „Krone“-Gespräch. Er überlege aber noch hin und her: „Wenn, dann nehme ich nur eine kleine Wohnung.“
Seit 44 Jahren wohnt der Politiker, der für seine 60 m² inzwischen 350 Euro Gesamtmiete zahlt, in dem Bau mit Blick auf das Kaiserwasser. „Das ist meine Heimat. Ich habe der Stadt einkommensabhängige Mieten vorgeschlagen. Das wollte sie aber nicht.“Er erinnert sich an früher, als noch „rote Fahnen“im Hof hingen und „tolle Sozialdemokraten“im Gemeindebau lebten. „Es braucht wieder neuen Sozialbau!“, fordert er nun.
Das ist meine Heimat. Ich habe mich da zuerst beworben. Wenn, dann nehme ich nur eine kleine Wohnung.
Peter Pilz von den Grünen