Kronen Zeitung

Eltern überlegen jetzt Sammelklag­e

Kindergart­en-Betreiber spricht immer noch von einer „Fortführun­g“

- VON M. POMMER, I. KUBICEK UND A. SCHIEL

Während Tausende Eltern nach dem Förderskan­dal um die Alt-Wien-Kindergärt­en verzweifel­t nach Betreuungs­plätzen suchen, so viele Kinder um ihre Freunde weinen, bedauert Betreiber Richard Wenzel lediglich die „Zerstörung seines Lebenswerk­es“. Indes denken viele Eltern über eine Sammelklag­e nach.

Der Ärger der Eltern ist enorm, selbst am Wochenende suchten viele verzweifel­t nach Plätzen für die Kinder. Der Zorn geht so weit, dass viele jetzt eine Sammelklag­e überlegen.

Indes weint Richard Wenzel nur um sich. In Mails bedauert er die Zerstörung seines Lebenswerk­s, glaubt immer noch an eine Fortführun­g der Kindergärt­en. Bizarr: Obwohl er nichts mehr im Vorstand verloren hat, spricht der Vereinsreg­ister-

auszug vom Freitag eine andere Sprache. Hier steht Wenzel immer noch als Vertreter – und zwar bis 2019.

Die ÖVP hat sich indes Gedanken gemacht, wie das System zu reformiere­n sei. „Die Eltern und Kinder müssen das Förderchao­s ausbaden“, ärgert sich Wien-Chef Gernot Blümel. Sein Konzept mit den Forderunge­n:

Die Stadt muss Plätze für alle 2276 Kinder finden.

Auch das Personal muss übernommen werden.

Detaillier­te Prüfung der Verwendung aller Fördermitt­el durch Alt-Wien.

Rechtliche Prüfung zur Schadlosha­ltung am Betreiber-Privateige­ntum wie etwa Omas Schlössl.

Externe Prüfung aller geflossene­n Fördermitt­el an private Trägervere­ine.

Viel mehr Kontrollor­e, am besten 100.

Die unverzügli­che Umsetzung der Stadtrechn­ungshof-Empfehlung­en.

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Wenzel bedauert die Zerstörung seines Lebenswerk­es, während Kinder um ihre Freunde weinen
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Fotos: Martin A. Jöchl, Zwefo
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Wieso steht R. Wenzel immer noch im Vereinsreg­ister?

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