Vier Irrtümer in der EU
Wenn jemand meint, dass der gegenwärtige Lebensstandard – einschließlich Sozialleistungen – auf Dauer gehalten werden kann, dann irrt er (sie) sich. Der erreichte Lebensstandard verlangt ständiges Wachstum der Wirtschaftsleistung, da sind Grenzen gesetzt, und in Österreich steigen die Arbeitslosenzahlen. Auch Menschen, die fest überzeugt sind, dass die EU-Erweiterung nachhaltig die Arbeitslosigkeit reduziert oder den Wohlstand sichert, irren sich. Die Bürger wollen in jenen Ländern arbeiten, wo hohe Löhne ausbezahlt werden, und überschwemmen dort den Arbeitsmarkt. Das ist auf Dauer keine günstige Entwicklung in der EU, da bei dieser Schieflage die reichen Länder reicher und die armen Länder ärmer werden.
Ein schlimmer Irrtum sind offene Staatsgrenzen ohne effektiven Schutz der EU-Außengrenze. Kriminelle und Terroristen können in das Territorium der EU einsickern und sich innerhalb der EU frei bewegen, ein Paradies für Verbrecher. Man wird hier eine praktikable Lösung finden müssen, bei der Bewegungsfreiheit und Sicherheit in Einklang stehen.
Ein fataler Irrtum ist zu meinen, dass eine multikulturelle Gesellschaft mit unterschiedlichen sozialen Standards, Religionen, humanitären Wertvorstellungen und Lebensweisen in Europa den inneren Frieden fördert. Aus diesen Überlegungen hat sich auch die Willkommenskultur entwickelt, und die unkontrollierte Massenzuwanderung wird Europa noch jahrzehntelang herausfordern.