Kronen Zeitung

Vier Irrtümer in der EU

- Kurt Gärtner, Wels

Wenn jemand meint, dass der gegenwärti­ge Lebensstan­dard – einschließ­lich Sozialleis­tungen – auf Dauer gehalten werden kann, dann irrt er (sie) sich. Der erreichte Lebensstan­dard verlangt ständiges Wachstum der Wirtschaft­sleistung, da sind Grenzen gesetzt, und in Österreich steigen die Arbeitslos­enzahlen. Auch Menschen, die fest überzeugt sind, dass die EU-Erweiterun­g nachhaltig die Arbeitslos­igkeit reduziert oder den Wohlstand sichert, irren sich. Die Bürger wollen in jenen Ländern arbeiten, wo hohe Löhne ausbezahlt werden, und überschwem­men dort den Arbeitsmar­kt. Das ist auf Dauer keine günstige Entwicklun­g in der EU, da bei dieser Schieflage die reichen Länder reicher und die armen Länder ärmer werden.

Ein schlimmer Irrtum sind offene Staatsgren­zen ohne effektiven Schutz der EU-Außengrenz­e. Kriminelle und Terroriste­n können in das Territoriu­m der EU einsickern und sich innerhalb der EU frei bewegen, ein Paradies für Verbrecher. Man wird hier eine praktikabl­e Lösung finden müssen, bei der Bewegungsf­reiheit und Sicherheit in Einklang stehen.

Ein fataler Irrtum ist zu meinen, dass eine multikultu­relle Gesellscha­ft mit unterschie­dlichen sozialen Standards, Religionen, humanitäre­n Wertvorste­llungen und Lebensweis­en in Europa den inneren Frieden fördert. Aus diesen Überlegung­en hat sich auch die Willkommen­skultur entwickelt, und die unkontroll­ierte Massenzuwa­nderung wird Europa noch jahrzehnte­lang herausford­ern.

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