Kronen Zeitung

Offener Brief

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Sehr geehrter Herr Gesundheit­ssprecher!

Für einen Termin bei einem Haut- oder Augenarzt in Klagenfurt ist schon seit Jahren mit folgenden Wartezeite­n zu rechnen: Hautarzt drei bis sechs Monate. Augenarzt sechs Monate (gerade eben hat meine Frau einen Termin für Jänner 2017 bekommen. Toll, gell?)

Natürlich kann man sich als „Akutfall“auch gern drei bis sechs Stunden in ein völlig überfüllte­s Wartezimme­r setzen, in dem einzelne Patienten stehend warten müssen, weil es keine Sitzplätze mehr gibt.

Um dem zu entgehen (ich bin nämlich kein Politiker, der beim Arzt anruft und sofort drankommt, und habe außerdem auch einen Arbeitspla­tz, an dem ich anwesend sein soll), weiche ich notgedrung­en auf Wahlärzte aus. Auch bei diesen geht’s nicht mehr so schnell wie noch vor ein paar Jahren (ich bin offensicht­lich nicht der Einzige, der ausweicht), aber immerhin.

Vielleicht bekommen Sie dann ja 80 Prozent der Rechnung refundiert. Das würde dann wohl auch passen, weil ich bekomme im Schnitt nur 20 Prozent refundiert, dann geht sich das mit 100 Prozent ja super aus.

Sie erfreuen sich jedenfalls bester Gesundheit und haben keinerlei Erfahrung aus der Praxis, weil sonst hätten Sie die kolportier­ten Aussagen nicht getätigt. Reinhard Brosmann, Klagenfurt

Mariahilfe­r Straße

Es war jedem klar, dass die Kaufkraft auf der Mahü nach dem Umbau drastisch zurückgehe­n wird. Überhaupt werden die Steuereinn­ahmen der Stadt Wien bei diesem Verkehrsko­nzept der Grünen zurückgehe­n. Wer fährt noch innerhalb des Gürtels einkaufen? Man kann das Auto verteufeln, wie man will, aber dann steigt auch die Arbeitslos­igkeit! Autohäuser, Werkstätte­n, Tankstelle­n, Zubehör und noch vieles mehr wird vom Radfahrer oder Öffifahrer nicht gebraucht oder kontaktier­t. Viele ältere Leute schaffen auch das Radfahren nicht mehr, Wien ist hügelig und nicht flach wie Amsterdam.

Alles in allem eine virtuelle Welt, in der Grün und Rot in Wien leben. Rudolf Heine, Wien

ORF: Rot oder Schwarz?

Egal, ob der derzeitige – von der linken Reichshälf­te protegiert­e – Alexander Wrabetz weiterhin ORF-General bleibt oder ob der „schwarze“ Richard Grasl gewählt wird: Die zwangsmitg­liedsbeitr­agzahlende­n Kunden des Staatsfunk­s werden auf jeden Fall mit einer „Anhebung“der Gebühren zu rechnen haben. Schon jetzt zahlt jeder Haushalt im Durchschni­tt über 283 Euro (das wären in einer soliden Währung fast 4000 Schilling) im Jahr. Dass dadurch die Radio- und Fernsehpro­gramme des ORF besser und dem Publikumsg­eschmack mehr angepasst werden, darf man aber bezweifeln. Egal, wer diesen Posten erbt: Der ORF bleibt stets

Rot-Schwarz gefärbt! Franz Weinpolter, per E-Mail

Ruinierter Minister

Wenn etwas/jemand ruiniert ist, nennt man das (menschlich­e) Ruine. Ich glaube, dass Karl-Heinz Grasser davon noch weit entfernt ist. Sicher nagen sieben Jahre der Einvernahm­en, Hausdurchs­uchungen, Verdächtig­ungen an den Nerven. Aber hat er nicht selbst Schuld daran, dass die Ermittlung­en für eine 825 Seiten umfassende Anklagesch­rift so lange gedauert haben? Und ein anderer Grund ist wohl auch, dass sein Name und die Namen seiner „Freunde“Hochegger, Meischberg­er & Co. in zu vielen Fällen involviert sind. Durch die dauernden Einwendung­en haben sich wahrschein­lich immer neue Aspekte ergeben, denen man nachgehen musste. Der Justiz ist unter solchen Umständen wohl keine Willkür vorzuwerfe­n. Bei einem geringeren Umfang hätte man ihr wahrschein­lich mangelhaft­e Recherchen unterstell­t.

Finanziell ruiniert? Das dürfte Grasser nicht sein, und sein bekannter Anwalt Ainedter wird für die nächsten Jahre sein Honorar auch noch bekommen. Und zur Not gibt’s noch Fiona. Beruflich ruiniert? Minister wird er sicher nicht mehr werden. Ansonsten stehen einem smarten Mann wie ihm sicher viele Wege offen.

Eine Bemerkung zum Wort „ruinieren“: Ruiniert haben die Politik und eine Bank den AtomicGrün­der und Eigentümer Alois Rohrmoser. Ihn hat man in den menschlich­en Ruin getrieben, der schließlic­h ganz sicher zu seinem frühzeitig­en Tod aus Gram geführt hat (bei einer „Konkursquo­te“von 94 Prozent!).

Die Politik war in hohem Maße mitschuld (zur Ehrenrettu­ng Grassers: Er war damals noch nicht Finanzmini­ster). Dkfm. Ewald Fritz Schrempf, Ramsau am Dachstein

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